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Flieg Trainer, flieg. Die Spieler der Volleys werfen Stelian Moculescu nach dem Sieg durch die Luft.

© dpa

Meisterschaft trotz schwachem Start: Moculescu vergoldet die Saison der BR Volleys

Die Volleys gewinnen das entscheidende Finalspiel um die Meisterschaft. Dies haben sie vor allem einem zu verdanken: ihrem Trainer. Ein Kommentar.

Von Johannes Nedo

Auf eine besondere Stärke konnten sich die BR Volleys in den vergangenen Jahren immer verlassen: In den entscheidenden Spielen, in denen es wirklich darauf ankam, zeigten die Berliner immer ihre besten Leistungen. In dieser Saison trieben sie diese außergewöhnliche Qualität noch einmal auf die Spitze. Nach einer verkorksten Hauptrunde in der Bundesliga und einem blamablen Ausscheiden im Viertelfinale des Pokals haben es die Berliner nach einer dramatischen Play-off-Finalserie tatsächlich noch geschafft: Sie sind zum dritten Mal nacheinander Deutscher Meister geworden.

Dabei gab es zuvor so viele Faktoren, die absolut dagegen gesprochen hätten. Zunächst schien es, als hätte Manager Kaweh Niroomand kein glückliches Händchen mit den Neuzugängen gehabt. So musste er noch während der Saison Zuspieler Pierre Pujol nachverpflichten. Später warf Niroomand dann auch den jungen Trainer Luke Reynolds raus. Zudem schwächelten einige Leistungsträger – kurzzeitig war selbst der zweite Hauptrundenplatz in Gefahr.

Trainerlegende aus dem Hut gezaubert

Dass die Volleys sich noch einmal fingen und nun sogar den Meistertitel feiern können, haben sie vor allem einem zu verdanken: Stelian Moculescu. Die lebende Trainerlegende, die von Niroomand völlig überraschend aus dem Hut gezaubert wurde, verlieh den Berlinern wieder die Energie und das Selbstbewusstsein, den großen Rivalen und seinen ehemaligen Herzensklub Friedrichshafen tatsächlich im Finale niederzuringen.

Die Volleys haben sich also gerade noch einmal berappelt, weil sie eigene Fehler noch korrigierten und sich am Ende eben auf ihre besondere Stärke verlassen konnten. Ob ihnen solch ein Kraftakt noch einmal gelingen würde, ist fraglich. Auch deshalb hat Niroomand schon vor einiger Zeit angekündigt, dass dem Team ein großer Umbruch bevorsteht. Der ist auch nötig. Erfahrene Spieler werden den Klub wohl verlassen, außerdem soll der Fokus noch mehr auf deutsche Talente gehen. Für die Zukunft brauchen die Volleys auf jeden Fall neue besondere Stärken.

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