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Hand drauf: Makai Mason (links) und Rokas Giedraitis spielen mit Alba Berlin zum ersten Mal in der Euroleague.

© Andreas Gora/dpa

Mehr als ein Euroleague-Geheimtipp: Alba Berlin wird nicht mehr unterschätzt

In der Euroleague-Hinrunde hat sich Alba Berlin einen Namen gemacht. Das bekommt das Team inzwischen jedoch auch zu spüren.

Auch Aito Garcia Reneses’ Fazit zum Abschluss der Hinrunde in der Euroleague hatte den gewohnten Sound. Schwierigschwierig, viele Spiele, viele Reisen, viele Verletzungen, lernen statt siegen – Alba Berlins Trainer ließ nach der 77:91-Niederlage in Valencia am Freitag nichts aus.

„Wenn du viele Profispieler hast, ist es weniger schwierig, sich auf die Euroleague einzustellen. Auch wenn es schwierig ist, weil man die Saison über mit Reisen und Spielen beschäftigt ist“, sagte Reneses. „Wenn du Verletzungen und weniger verfügbare Profispieler hast, ist es sogar noch schwieriger. Wir akzeptieren das – wir wissen, dass wir in der Euroleague sind, um zu lernen, und das versuchen wir.“

Alba Berlins letzte Ergebnisse in BBL und Euroleague

  • Euroleague, 15. Spieltag: ASVEL Villeurbanne – Alba Berlin 93:81
  • BBL, 12. Spieltag: Hamburg Towers – Alba Berlin 75:100
  • Euroleague, 16. Spieltag: Alba Berlin – Baskonia Vitoria-Gasteiz 81:57
  • BBL, 14. Spieltag: Alba Berlin – Mitteldeutscher BC 116:108
  • Euroleague, 17. Spieltag: Valencia Basket – Alba Berlin 91:77

Mit fünf Siegen und zwölf Niederlagen findet sich Alba Berlin nach den ersten 17 Spielen gemeinsam mit Zalgiris Kaunas kurz vor dem Tabellenende wieder, nur Zenit St. Petersburg hat noch einen Sieg weniger geholt. Überraschen wird das jedoch kaum jemanden – selbst wenn der eine oder andere Spieler vor Albas Rückkehr in die europäische Basketball-Elite von einem kleinen Märchen geträumt hatte.

Von den Verantwortlichen des Berliner Basketball-Bundesligisten war jedoch bereits vor der Saison kaum ein Statement zu hören gewesen, das ohne den obligatorischen Verweis auf Albas Außenseiterrolle in der Euroleague auskam. Die monetären Verhältnisse der europäischen Spitze spiegelt das bisherige Abschneiden ohnehin gut wider.

Mit ihrem schnellen, kaum ausrechenbaren Team-Basketball haben sich die Berliner jedoch trotz ihrer Verletzten und einiger empfindlicher Niederlagen einen Namen gemacht. Kein Team in der Euroleague gibt mehr Assists als Alba, bei den Ballgewinnen zählen die Berliner ebenfalls zu den Topklubs.

Auch unter internationalen Basketball-Fans gelten Albas Spiele inzwischen als Geheimtipp, der Respekt der Gegner ist spürbar, Anerkennung gibt es sowieso an jeder Ecke. „Alba ist ein sehr gutes Team, das guten Basketball spielt, mit einem hohen Rhythmus“, lobte etwa Valencias Flügelspieler Alberto Abalde nach dem Spiel am Freitag.

Die nächsten Spiele von Alba Berlin

  • Sonntag, 05.01.: BG Göttingen (A – BBL)
  • Donnerstag, 09.01.: Maccabi Tel Aviv (H – Euroleague)
  • Sonntag, 12.01.: Bamberg (A – Pokal)
  • Dienstag, 14.01.: Olympiakos Piräus (A – Euroleague)
  • Freitag, 17.01.: Roter Stern Belgrad (A – Euroleague)

Doch das hat sich eben inzwischen auch herumgesprochen. Unterschätzt werden die Berliner nicht mehr – spätestens, nachdem sie Topteams wie die beiden Istanbuler Rivalen Anadolu und Fenerbahce in die Verlängerung zwangen. Das bekommt das Team mittlerweile zu spüren.

Und auch die Schlagzahl an intensiven Spielen hat sich für die Berliner seit der vergangenen Saison noch einmal erhöht. Schon in der kommenden Woche kommt mit Tel Aviv der nächste Spitzenklub nach Berlin. Vorher ist bei Alba jedoch wieder Bundesliga gegen Göttingen (Sonntag, 15 Uhr, Magentasport) angesagt. Viele Spiele, viele Reisen – schwierigschwierig.

Leonard Brandbeck

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