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Der Matchwinner. Martin Hermannssons Mitspieler wissen, bei wem sie sich bedanken müssen.

© Jörg Carstensen/dpa

Martin Hermannsson von Alba Berlin: Der Mann mit der Wikinger-Mentalität

17 Punkte in fünf Minuten: Bei Alba feiern sie die herausragende Leistung ihres Isländers gegen Vilnius. Dabei ist Hermannsson noch gar nicht wieder topfit.

Im Basketball ist es nicht ungewöhnlich, dass eine Mannschaft auch mal zehn Punkte in Folge erzielt. Hier ist der Rhythmus noch wichtiger als in vielen anderen Sportarten. So etwas wie die denkwürdigen vier Minuten und 57 Sekunden im dritten Viertel des Eurocup-Zwischenrundenspiels von Alba Berlin am Dienstagabend hatten die Fans in der Arena am Ostbahnhof aber wohl noch nie gesehen. Mit fünf Dreiern und einem Korbleger bei sechs Würfen erzielte Martin Hermannsson in diesem Zeitraum alle Berliner Punkte, während den Gästen aus Litauen nur zwei Körbe gelangen. Martin Hermannsson: 17. Rytas Vilnius: 4.

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Mit seiner fast unheimlichen Trefferserie brachte der 24 Jahre alte Isländer die Berliner nach einer desolaten ersten Halbzeit zurück ins Spiel. 1,6 Sekunden vor Schluss machte er aus einem Punkt Rückstand dann zwei Punkte Vorsprung. Dass Hermannsson alle drei Freiwürfe traf und Vilnius damit noch die Möglichkeit für einen letzten Angriff gab, anstatt die Spielzeit mit einem verfehlten dritten Freiwurf auslaufen zu lassen, quittierte Marco Baldi aufgrund des glücklichen Ausgang mit einem Lachen. „Nicht mal vorbeiwerfen kann er“, scherzte Albas Manager.

"Wir haben diese Wikinger-Mentalität"

Doch auch Baldi wusste, wem die Berliner den wichtigen Sieg gegen Vilnius in erster Linie zu verdanken hatten. „Mit seinen vielen Dreiern hat er uns heute Luft unter die Flügel gegeben.“ Mit 25 Punkten zeigte Hermannsson die beste Leistung, seit er im Sommer aus Frankreich nach Berlin gewechselt ist. „Wir brauchten einen Funken, um irgendwie zurück ins Spiel zu kommen“, sagte der Guard. „Ich weiß, dass ich dazu fähig bin, es ist aber lange her, dass ich fünf Dreier in Folge getroffen habe.“

Nach seiner Sprunggelenksverletzung, die er sich Anfang November zugezogen hatte, ist Hermannsson immer noch nicht in Topform. „Ich habe noch ein bisschen Schmerzen, aber es wird besser“, sagte er. Dennoch trägt der Isländer aufgrund des Ausfalls von Peyton Siva momentan viel Verantwortung. Auch wenn er eigentlich lieber als Shooting Guard spielt, setzt ihn Trainer Aito Garcia Reneses momentan zumeist im Aufbau ein. Diese Rolle interpretiert er deutlich anders als Stefan Peno. Der 1,91 Meter große Hermannsson ist zwar auch ein guter Passgeber, hat seine Stärken aber vor allem im Abschluss. Er kann sich im Dribbling seinen eigenen Wurf kreieren, ist nervenstark und auch aus der Distanz gefährlich.

Eine Erklärung für seine mentale Stärke hat Hermannsson auch parat. „Wir Isländer haben diese Wikinger-Mentalität und lassen uns von keinem unterkriegen.“ Manchmal reichen dafür schon 17 Punkte in fünf Minuten.

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