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Endlich mal wieder jubeln: Schalke feierte seinen zweiten Saisonsieg gegen Augsburg.

© Pool via REUTERS

Update

Mainz gewinnt in Köln, Gisdol vor dem Aus: Suat Serdar beschert Schalke 04 den zweiten Saisonsieg

Schalke gewinnt gegen Augsburg und wird wohl trotzdem absteigen. Das droht nach der Niederlage gegen Mainz auch dem 1. FC Köln.

Das abgeschlagene Tabellenschlusslicht FC Schalke 04 hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga ein spätes Lebenszeichen gesendet. Nach zwölf sieglosen Partien gelang am Sonntag ein 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den FC Augsburg. Während der Revierclub trotz des Treffers von Geburtstagskind Suad Serdar (4. Minute) noch 13 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz hat, verpasste Augsburg eine Vorentscheidung im Abstiegskampf. Nur noch sechs Zähler beträgt der Vorsprung des FCA auf Tabellenplatz 16 - nach dem vergangenen Spieltag waren es noch neun Punkte.

Die Schalker verbuchten aber nicht nur ihren erst zweiten Saisonsieg und den ersten unter Trainer Dimitrios Grammozis. Sie verhinderten durch das Tor von Serdar, der Sonntag 24 Jahre alt wurde und beim 2:2 im Hinspiel noch ins eigene Tor getroffen hatte, auch eine weitere Negativmarke: In fünf aufeinanderfolgenden Heimspielen blieb Schalke 04 zuvor ohne eigenes Tor. Den Liga-Rekord mit sechs torlosen Heimspielen behalten der SC Freiburg (Saison 2009/10) und der VfB Stuttgart (2014/15).

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Die erste Überraschung gab es schon vor dem Anpfiff, denn Schalkes Coach Grammozis hatte eine Personalrotation vollzogen: Der leicht angeschlagene Kapitän Sead Kolasinac saß bis zur 74. Minute auf der Bank. Seit seiner Rückkehr im Winter vom FC Arsenal auf Leihbasis stand Kolasinac bis auf eine Verletzungspause ansonsten immer in der Startelf. Auch Keeper Frederik Rönnow war am Sonntag erstmals unter Grammozis außen vor, denn Ralf Fährmann kehrte sechs Wochen nach seinem Rippenbruch in die Startelf zurück.

Den ersten Akzent setzte aber der auch neu in der Startelf stehende Can Bozdogan. Seine Hereingabe von der linken Seite konnte FCA-Keeper Rafal Gikiewicz nicht festhalten und Serdar sorgte aus kurzer Distanz schon nach wenigen Minuten für das 2600. Bundesligator des Revierclubs. Zugleich der schnellste Schalker Führungstreffer in der Liga seit 2017.

Der Blitzstart des Gegners zeigte Wirkung bei den Gästen aus Augsburg. Die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich brauchte eine lange Anlaufzeit, um in die Partie zu kommen. Bis auf einen Schuss von Marco Richter (24.) und einem Distanzschuss von Vargas (31.) sprang zunächst nicht viel heraus. Für die Schalker vergab Serdar (36.) den möglichen zweiten Treffer, er schob den Ball aus rund 15 Metern am Tor vorbei.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Augsburger den Druck, hatten mehr Zugriff auf das Spiel und drängten auf den Ausgleich. Doch sie taten sich schwer, eine Lücke gegen die stabile Schalker Hintermannschaft zu finden. Vargas (56.) scheiterte an Fährmann, Richter schoss den Ball nur eine Minute freistehend über die Latte und zehn Minuten später mit einem Fallrückzieher am Pfosten vorbei. Die Schalker aber, die durch Klaas-Jan Huntelaar (80.) noch eine gute Chance nach einem Freistoß hatten, retteten den zweiten Saisonsieg über die Zeit.

Gisdol vor Aus in Köln - Kommt Funkel?

Ein Drama spielte sich in der weiteren Partie am Sonntagabend zwischen Köln und Mainz ab. Nach der Pleite im Abstiegs-Duell mit den Mainzern steht Markus Gisdol beim 1. FC Köln vor dem Aus. Mit dem nunmehr achten sieglosen Bundesligaspiel nacheinander und dem Absturz auf die direkten Abstiegsplätze hat der FC-Cheftrainer nach dem 2:3 (1:1) gegen den unmittelbaren Konkurrenten wohl keine Chance mehr auf eine Weiterbeschäftigung beim rheinischen Klub. Bisherigen Medienberichten zufolge könnte Routinier Friedhelm Funkel die Aufgabe übernehmen, die Kölner in den restlichen sechs Saisonspielen vor dem Gang in die Zweite Liga zu bewahren.

Mit 23 Punkten sind die Kölner auf Rang 17 zurückgefallen hinter Arminia Bielefeld und Hertha BSC (beide 26). Für die Mainzer, die mit 28 Punkten auf Rang 14 klettern, trafen Jean-Paul Boetius (11.), Karim Onisiwo (65.) und Leandro Barreiro (90.+2) zum ersten Sieg im RheinEnergieStadion. Ondrej Duda (43./Elfmeter) und Ellyes Skhiri (61.) erzielten die Treffer für Köln.

Die Kölner waren von Beginn an bemüht, die Kontrolle zu übernehmen und bei Ballbesitz mit hochstehenden Außenverteidigern über die Flügel die kompakte Mainzer Abwehrreihe auseinanderzuziehen. Gisdol konnte nach langen Verletzungspausen wieder auf zwei Leistungsträger zurückgreifen. Florian Kainz stand nach einer Knie-Operation erstmals in dieser Saison in der Startformation, und auch Mittelstürmer Sebastian Andersson, der wegen Knieproblemen pausieren musste, kehrte nach vier Monaten in die Anfangs-Elf zurück.

Doch die Gäste, die mit ihrem Trainer Bo Svensson einen Aufschwung erleben, zeigten die reifere Spielanlage, griffen früh an und wechselten die defensive Fünferkette bei Ballbesitz in eine Dreierkette um. Die auswärts zuletzt viermal nacheinander unbesiegten Mainzer, bei denen Onisiwo im Angriff den Vorzug vor Robert Glatzel erhielt, kamen dann auch durch einen überraschenden und platzierten Rechtsschuss von Boetius früh zur 1:0-Führung. Es war der erste Saisontreffer für den Niederländer.

Die Kölner steckten den Rückstand gut weg, kamen durch Andersson zu zwei guten Tormöglichkeiten (19./20.) und setzten die Rheinhessen mit großem Einsatz stärker unter Druck, ohne danach aber zu großen Chancen zu kommen. Erst ein nach Videobeweis gegebener Handelfmeter, den Duda verwandeln konnte, führte zum Ausgleich. Zuvor hatte FC-Keeper Timo Horn nach einem Schuss von Moussa Niakhaté das 2:0 für die Mainzer verhindert.
In der insgesamt recht ausgeglichenen und von vielen Verletzungspausen unterbrochenen Partie hatte Marius Wolf die große Möglichkeit zum Führungstreffer für den im zweiten Spielabschnitt besseren FC, doch sein Kopfball landete via Torwart Robin Zentner nur am Aluminiumgestänge (58.). Drei Minuten später machte es Skhiri besser. Sein Kopfballtreffer nach Vorarbeit von Jonas Hector führte zum 2:1 für die Gastgeber, doch Onisiwo glich postwendend aus. Barreiro ließ die Mainzer dann in der Nachspielzeit sogar über den eminent wichtigen Sieg jubeln. (dpa)

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