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Sport: Machtfülle von Peter Ustorf bei den Capitals beschnitten - Michael Komma für zwei Spiele der Chef

"Und weiter viel Glück", sagt der Ex-Trainer zum Team / Geschäftsführer-Position unberührtVON THOMAS ZELLMER BERLIN.Die seit der letzten Woche nicht mehr zu kaschierende Unruhe bei den Berlin Capitals - weit hinter den Erwartungen zurück Tabellenelfter der Deutschen Eishoêkey-Liga (DEL) - hat gestern eine Personalentscheidung gezeitigt.

"Und weiter viel Glück", sagt der Ex-Trainer zum Team / Geschäftsführer-Position unberührtVON THOMAS ZELLMER BERLIN.Die seit der letzten Woche nicht mehr zu kaschierende Unruhe bei den Berlin Capitals - weit hinter den Erwartungen zurück Tabellenelfter der Deutschen Eishoêkey-Liga (DEL) - hat gestern eine Personalentscheidung gezeitigt.Und die betrifft Peter Ustorf, als Trainer und Geschäftsführer der Capitals im Umgang mit den Angestellten nicht gerade mit einem glücklichen Händchen ausgestattet.Wie es am Nachmittag in einer kurzen Mitteilung der Capitals hieß, habe der Aufsichtsrat im Einvernehmen mit Ustorf beschlossen, daß der Ex-Spieler und bisherige Assistenztrainer Michael Komma am Freitag gegen die Scorpions aus Hannover und am Sonntag bei den Krefeld Pinguinen als Chef an der Berliner Bande stehen wird.Die Geschäftsführer-Position Peter Ustorfs bleibt unangetastet.Bis zur nächsten Woche soll ein neuer Trainer gefunden werden."Wir fühlen uns dabei nicht im Zugzwang.Eine Wunschliste mit Kandidaten gibt es noch nicht", sagte dazu der Capitals-Pressesprecher Peter Harbig.Gestern war die Rede davon, daß Ustorf schon mit einem Nordamerikaner Kontakt aufgenommen habe, der sich mit den Berliner Verhältnissen gut auskenne.Dies soll aber nicht Craig Sarner sein, der vor zwei Wochen einen Vertrag in Crimmitschau unterschrieb. Der 46jährige Peter Ustorf, dessen Machtfülle nach der Entlassung von Geschäftsführer Boris Capla im letzten Winter noch weiter wuchs (zum Schaden der Capitals, wie viele seiner Kritiker meinen), gilt im Zuge der allerorts in der DEL angespannten Finanzlage im Familienverband mit seinem Sohn Stefan gemeinhin als der Mann mit dem Glückslos in der Branche.Sein Filius kassiert auf Grund eines zu Zeiten der Preussen Devils abgeschlossenen (Vor-) Vertrages einen Jahres-Nettolohn von rund 330 000 Mark, Peter Ustorfs Salär für seinen Doppeljob ist dem Vernehmen nach noch um etliches höher anzusetzen.In seiner aktiven Laufbahn, die auf Grund einer schweren Verletzung schon mit 24 Jahren endete, trug Peter Ustorf für seine Heimatstadt Kaufbeuren das Bundesligatrikot des ESVK und war an der Seite seines Bruders Holger vornehmlich der rauheren Seite der Sportart Eishockey zugeneigt.Trainer war er danach in Bremerhaven, Schwenningen, Ambri-Piotta (Schweiz), Rießersee, Essen und Kaufbeuren (dort auch erstmals Manager).Sein Ex-Freund und Kaufbeurer Geschäftspartner Stefan Metz holte Ustorf zur Saison 1996/97 nach Berlin zu den Preussen Devils.Der Nachfolger des honorigen Schweden Curt Lundmark scheiterte in der letzten Spielzeit erstmals seit sechs Jahren schon im Viertelfinale der Play-offs - und das ausgerechnet gegen die Lokalkonkurrenz der Eisbären.In dieser Saison durfte sich Ustorf ganz nach eigenem Gusto sein Team zusammenstellen, das Ergebnis ist mit zwölf Niederlagen in 19 Spielen nicht einmal "durchwachsen" zu nennen.Ein direkter Einzug in die Play-offs der besten sechs Mannschaften ist in weite Ferne gerückt. Vor dem gestrigen Vormittagstraining trat Ustorf in die Spielerkabine, erklärte der Mannschaft, er habe sich "selbst entlassen" und wünsche allen "viel Glück" für die nächsten Aufgaben.Am Dienstag zuvor hatte sich das komplette Team der Capitals zu einer internen Zusammenkunft verabredet - nur einer fehlte dabei.Richtig geraten: Stefan Ustorf.Die Stimmung dabei und auch gestern war glänzend - man hat den Eindruck, der Teilrückzug des Peter Ustorf dürfte der Eishockey-Spielkunst der Capitals kaum zum Schaden gereichen.Von Michael Komma weiß man, daß er sich mehr zutraut, als nur der "Malocher" im Schatten des Chefs zu sein.Er will in den nächsten Tagen mit Einzelgesprächen vor allem psychologisch auf die Spieler einwirken.Auf daß vielleicht doch noch alles gut wird.

THOMAS ZELLMER

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