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Lindsey Vonn ist zurück - und verkündet das auch intensiv.

© dpa

Lindsey Vonn: Stopp das Drama, Baby!

Lindsey Vonn gibt mal wieder ein von ihr groß inszeniertes Comeback. Das ist schade, denn eigentlich hat sie die Effekthascherei gar nicht nötig.

Von Johannes Nedo

Um ihren Sonderstatus im alpinen Skisport muss sich Lindsey Vonn nicht sorgen. Dafür muss sie nur mal so nebenbei eine Zahl erwähnen: 76. So oft beendete die US-Amerikanerin bereits ein Weltcup-Rennen als Erste. Damit ist sie absolute Rekordhalterin. Als Vonn vor zwei Jahren Platz eins in dieser Rangliste von der Österreicherin Annemarie Moser-Pröll übernahm, tat sie es mit dem 63. Sieg. Sie ist also in ihrer eigenen Liga.

Umso seltsamer erscheint es dann, dass die 32-Jährige immer wieder ein riesiges Bohei und übertriebenes Tamtam veranstaltet, wenn sie wieder in den Ski-Weltcup zurückkehrt. Nach einer zehnmonatigen Pause wegen verschiedener Verletzungen will Vonn am Samstag bei der Abfahrt im österreichischen Altenmarkt-Zauchensee wieder antreten. Und nun verkündet sie: Ihr Oberarmbruch, den sie sich zugezogen hatte, sei viel schlimmer gewesen, als alle gedacht hätten. „Noch heute habe ich Probleme mit einfachen Sachen, wie meinen Skihandschuh anzuziehen oder mir die Haare zu machen“, sagt Vonn.

Natürlich ist solch eine Verletzung ein schwerer Rückschlag, besonders wenn man sie beim Aufbautraining nach einer anderen Verletzung erleidet. Aber warum nur all die Theatralik? Vonn braucht offenbar die dramatischen Nebentöne und die zusätzliche Aufmerksamkeit. Bei ihren vielen Comebacks nach Verletzungen betonte sie stets, dass sie mit noch schwierigeren Problemen zu kämpfen hatte. Etwa der Trennung von Golfstar Tiger Woods. Dabei hat sie das gar nicht nötig. Sie ist eine grandiose Skifahrerin, sie muss gar keine Entertainerin sein.

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