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Gleich ist er drin. André Schürrle trifft zum zwischenzeitlichen 3:0 seiner Leverkusener gegen Frankfurt. Foto: Reuters

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Sport: Leverkusens Revanche

Bayer besiegt Frankfurt 3:1 – Spielunterbrechung wegen Eintracht-Fans.

Leverkusen - Frankfurts Trainer Armin Veh war ein guter Verlierer. „Leverkusen hat eine gute Mannschaft, sie steht zu Recht da oben“, sagte er am Samstagnachmittag und lächelte dabei sogar. Kurz zuvor hatten seine Frankfurter beim Rückrunden-Start eine verdiente 1:3 (0:2)-Niederlage in der Leverkusener Arena kassiert. Bayer revanchierte sich damit für das 1:2 aus dem Hinspiel und behauptete seinen zweiten Bundesliga-Tabellenplatz hinter dem FC Bayern München. Verfolger Frankfurt liegt nun sechs Punkte hinter der Mannschaft von Trainer Sascha Lewandowski, der sich über den guten Start freute und befand: „Zwischen der 30. und der 65. Minute waren wir richtig gut.“ Er untertrieb. Leverkusen überzeugte nicht nur in dieser Phase mit effizientem Kombinationsfußball, Frankfurt hatte trotz eines leidenschaftlichen Auftritts keine Chance gegen den spielfreudigen Gegner.

Am Anfang der Begegnung hatte die Eintracht zwar leichte Vorteile, aber keine klaren Torchancen. Für Aufregung sorgten die Frankfurter Fans, die ihrem schlechten Ruf alle Ehre machten. 15 Minuten waren gespielt, da begannen sie, Bengalos und Raketen zu zünden. Die Stadionsprecherin sagte sofort an, dass dies zum Spielabbruch führen könne. Dadurch fühlten sich die Frankfurter offenbar herausgefordert – und warfen gleich mehrere Raketen aufs Spielfeld, Rauchschwaden zogen durchs Stadion. Schiedsrichter Wolfgang Stark schickte die Spieler daraufhin in die Kabinen. „15, 20 Leute bringen den Fußball in Verruf“, schimpfte Bayer-Chef Wolfgang Holzhäuser. „Diese Gruppe hat kein Interesse am Fußball“, meinte Eintracht Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. Beiden Klubs droht nun eine Bestrafung. Nach gut siebenminütiger Unterbrechung kamen die Mannschaften zurück. Und die kurze Pause hatten vor allem die Gastgeber genutzt, sie übernahmen bald das Kommando auf dem Platz und erarbeiteten sich erste nennenswerte Möglichkeiten. Nach einer halben Stunde etwa kam Gonzalo Castro aus zwanzig Metern frei zum Schuss, Kevin Trapp im Frankfurter Tor lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte. Nach der anschließenden Ecke wehrte Marco Russ den Ball unglücklich ab, er landete bei Sebastian Boenisch, der Trapp mit einem Linksschuss zum 1:0 überwinden konnte.

Eine Minute später durfte Leverkusen wieder jubeln, Stefan Kießling schoss den zweiten Treffer des Tages. André Schürrle hatte zuvor einen klugen Pass auf Castro gespielt, durch den er die Frankfurter Abwehr überrumpelte. Denn plötzlich standen Castro und Kießling allein vor Trapp, nach einem Querpass vollendete Kießling zum 2:0 – es war sein 13. Tor in dieser Spielzeit, das auch Bundestrainer Joachim Löw sah, der sich unter den 28 787 Zuschauern befand. Der Doppelschlag schockte die Gäste, Bayer bestimmte das Geschehen und glänzte auch nach dem Seitenwechsel mit guter Abwehrarbeit und Effizienz im Sturm. Das 3:0 durch Schürrle entstand in Koproduktion mit Kießling. Nach einem Fehler im Frankfurter Spielaufbau passte dieser zu seinem Sturmkollegen rechts im Strafraum, der Nationalspieler traf ins kurze Eck.

Damit war die Eintracht endgültig besiegt, sie gab sich aber nicht auf. Der Lohn für den Einsatz war ein Treffer in der 78 Minute. Stefan Aigner flankte von rechts, nach Philipp Wollscheids Kopfball-Abwehr flog der Ball vor die Füße von Alexander Meier an der Strafraumkante, er schlenzte ihn schön ins Tor. Veh meinte: „Das Tor kam zu spät für uns.“ Tatsächlich konnten die Frankfurter den Gegner nicht mehr in Gefahr bringen. Die zufriedenen Bayer-Fans feierten ihr Team schließlich als „deutschen Vizemeister“.Christiane Mitatselis

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