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Rutsch ins Glück. Marcel Sabitzer brachte Leipzig in Führung.

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Update

Leipzig erreicht erstmals das Viertelfinale: Der letzte Jubel

RB Leipzig steht erstmals in der Runde der besten Acht in der Champions League. Vor ausverkaufter Kulisse hatten Tottenham und Mourinho keine Chance.

Rasenballsport Leipzig hat vor den möglichen Geisterspieltagen im deutschen Fußball seine Zuschauer noch mal richtig verwöhnt und mit dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League den bisher größten internationalen Erfolg seiner Vereinsgeschichte gefeiert. Der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga ließ Tottenham Hotspur im Achtelfinal-Rückspiel vor ausverkaufter Kulisse keine Chance.

Marcel Sabitzer leitete beim 3:0 (2:0) das Weiterkommen mit seinen Treffern in der 10. und 21. Minute ein, der unmittelbar zuvor eingewechselte Emil Forsberg (87.) setzte den Schlusspunkt. Die Leipziger unter den 42 146 Zuschauern, die am Tag zuvor durch das Gesundheitsamt Grünes Licht für den Europapokalabend trotz des grassierenden Coronavirus bekommen hatten, feierten die Mannschaft minutenlang. Das Hinspiel hatte RB 1:0 in London gewonnen.

Grund zur Freude hatten die Leipziger Fans schon relativ früh an diesem Abend: erste Chance, erstes Tor. Die Oberschenkelprobleme, die Timo Werner zuletzt in der Bundesliga beim torlosen Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg zunächst zum Zuschauen gezwungen hatten, waren überwunden. Der Nationalspieler zog aus 14 Metern ab, sein Schuss wurde geblockt, der Abpraller landete wieder vor Werners Füßen, der umgehend querlegte auf Sabitzer. Ein trockener Rechtsschuss aus dem Stand, ein französischer Weltmeister-Torwart Hugo Lloris auf vergeblicher Formsuche im Tor – und schon führten die Leipziger. Besser hätte es nicht laufen können, Trainer Julian Nagelsmann im Champions-League-Outfit mit goldener Krawatte wusste das auch.

Ohne die Offensiv-Stars passierte bei den Spurs nicht viel

An der Tatsache, dass die etwas offensiver als im Hinspiel eingestellten Gäste aus London zwei Tore zum Weiterkommen erzielen mussten, änderte der eine Treffer noch nichts. Der zweite schon, und der ließ nicht lange auf sich warten. Zunächst jubelte schon wieder Werner. Der 24-Jährige, der in der Champions League noch nie daheim getroffen hatte, stand bei seinem Abschluss aber im Abseits. Tottenhams Abwehr, die sich diese Bezeichnung nur sehr eingeschränkt verdiente, bekam die punktuell, aber entschlossen angreifenden Leipziger nie in den Griff.

Nach einem langen Zuspiel aus der Leipziger Hälfte von Konrad Laimer verlängerte Tottenhams Serge Aurier den Ball ebenso ungewollt und wie ungeschickt mit dem Kopf. Winter-Neuzugang Angeliño bedankte sich und flankte den Ball von der linken Seite in die Mitte, wo Sabitzer diesmal mit einem Kopfball Lloris überwand. 2:0 im Rückspiel, 3:0 in der Gesamtrechnung. Mourinho entglitten für einen Moment die Gesichtszüge, sein Achtelfinal-Fluch hielt an. Der Portugiese kam noch nie in der Champions League weiter, wenn er das Hinspiel daheim verloren hatte.

Ohne die Offensivstars Steven Bergwijn, Harry Kane und Heung-min Son passierte nicht allzu viel im Angriff der Gäste. Leipzig kontrollierte die Partie und hatte ein deutliches Chancenplus. Und das ganz große Aufbäumen der Spurs kam nicht. Einen Schreckmoment erlebten die Leipziger dafür, als sich Nordi Mukiele verletzte. Nachdem er einen Ball ins Gesicht bekommen hatte, schien der Franzose recht benommen, er musste mit einer Trage vom Platz gebracht werden.

Später brachte Nagelsmann für Sabitzer Forsberg, und der Schwede traf nicht mal eine halbe Minute später. Sonst konnten sich die Leipziger für das Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen den SC Freiburg schonen. Ob dann auch RB sein erstes Geisterspiel machen muss, bleibt abzuwarten. (dpa)

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