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Die große Leere. Gegen San Marino blieben in Nürnberg viele Plätze frei.

© dpa

Länderspiele der Nationalmannschaft: Endlich wieder ausverkauft!

2017 lockten Länderspiel nur wenig Publikum an. Gegen Spanien und Brasilien sind die Stadien voll, obwohl die Tickets noch immer teuer sind.

Wenn am Dienstagabend die deutsche Nationalmannschaft auf Brasilien trifft, wird sich im Olympiastadion ein seltenes Bild bieten. Einerseits, weil die Südamerikaner erstmals seit 14 Jahren wieder in Berlin gastieren, vor allem aber auf den Tribünen, die restlos ausverkauft sind. Das Interesse am Freundschaftsspiel des Weltmeisters gegen den Rekordweltmeister ist enorm, im Internet werden Tickets bereits für mehr als 100 Euro gehandelt. Auch für das Spiel gegen Spanien in Düsseldorf am Freitagabend waren nur noch auf dem Schwarzmarkt Eintrittskarten erhältlich. Die Nationalmannschaft zieht das Publikum wieder an – das war aber nicht immer so.

Noch beim letzten Heimspiel des DFB-Teams im November gegen das Topteam aus Frankreich waren in Köln mehr als 10 000 Plätze leer geblieben. Nur 36 948 Fans wollten sich das knappe 2:2 gegen den Nachbarn anschauen – spielt der akut abstiegsbedrohte FC, kommen im Schnitt 48 000. 25 bis 100 Euro war vielen Fans wohl für ein Freundschaftsspiel zu viel. Von sechs Heim-Länderspielen im Jahr 2017 war lediglich das WM- Qualifikationsspiel gegen Norwegen in Stuttgart ausverkauft. Nach einem besonders schwach besuchten Qualifikationsspiel in Nürnberg gegen San Marino hatte Teammanager Oliver Bierhoff konstatiert: „Die wichtigen und besonderen Spiele sind immer noch bestens besucht, aber der Hype, der durch die Heim-WM zwischen 2005 und 2014 entstand, hat ein wenig abgenommen.“ Und weiter: „Man darf Länderspiele nicht als Selbstläufer sehen. Wir müssen uns die Gunst der Fans erspielen und erarbeiten.“

Löw nicht überrascht

Warum nun in Berlin, wo das Olympiastadion bei Hertha-Spielen lediglich gegen Bayern und den BVB voll wird, 72 717 Zuschauer erwartet werden, ist nicht ganz klar. „Die Ticketpreise haben sich nicht verändert“, sagt Thomas Hackbarth vom DFB. Das billigste reguläre Ticket kostet weiterhin 25 Euro, das teuerste viermal so viel. Für Bundestrainer Joachim Löw ist die Zuschauerentwicklung dagegen wenig verwunderlich: „Es hängt natürlich immer von den Gegnern ab“, sagte er auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Und: Vor jedem Turnier wachse das Interesse am DFB-Team, beobachtet Löw. Für das letzte Heimspiel der Nationalmannschaft vor der WM am 8. Juni in Leverkusen sind jedoch noch Tickets in allen Kategorien erhältlich – dann geht es aber auch gegen Saudi-Arabien.

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