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Gleich ist er drin. Marcel Noebels verlädt Münchens Torwart Kevin Reich.

© Matthias Balk/dpa

Kunststücke im Geduldsspiel: Die Eisbären machen kleine Fortschritte

Die Eisbären scheinen auf einem guten Weg zu sein – nur das Siegen muss die junge Mannschaft noch lernen.

Angetäuscht, dann den Puck mit der Rückhand nach hinten gezogen, mit dem Schläger durch die eigenen Beine gespielt und ins Tor gehoben. Es war so ein Treffer, der nicht jedem guten Eishockeyprofi in seiner Karriere gelingt. Es war eben ein kleines Kunststück, mit dem Marcel Noebels am Sonnabend in München RB-Torwart Kevin Reich den Nachmittag ein wenig verdarb. Der Stürmer der Eisbären freute sich jedenfalls auch nach dem Spiel noch über seine Einlage. „Ich versuche jedes Tor zu genießen, das ich schieße“, sagte Marcel Noebels. „Aber das gegen München war natürlich nicht alltäglich und etwas Besonderes für mich.“

Nun wurde Noebels’ Kunststück allerdings auch nur als ein Tor gewertet. Es hätte an sich den Eisbären zu ihrem ersten Sieg reichen können im „Magentasport-Cup“, mit 2:0 führten sie bis ins letzte Drittel hinein, am Ende aber verloren sie 2:3 nach Verlängerung.

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In der Summe war es dann die dritte Niederlage im dritten Gruppenspiel und damit ist es wahrscheinlich, dass die Berliner nicht über die Gruppenphase hinauskommen werden. Doch angesichts der Tatsache, dass nun ab dem 17. Dezember eine Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) an den Start kommt, ist es vielleicht gar nicht so schlimm, nun noch drei Warmlaufspiele auf hohem Niveau absolviert zu haben.

Trainer Serge Aubin war nach der Niederlage von München jedenfalls gar nicht mal so unzufrieden. „Wenn du im dritten Drittel mit zwei Toren führst, musst du gewinnen. Ich denke aber, dass wir unser bisher bestes Spiel bestritten haben“, sagte Aubin. Marcel Noebels sah es ähnlich: „Wir sind als Mannschaft auf dem richtigen Weg. Bis jetzt haben wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Auch wenn wir verloren haben – das Wichtigste ist, dass wir aus den Fehlern lernen, wegen denen wir verloren haben.“ In München war es wohl eine Strafe kurz vor Ablauf der 60 Minuten, die dann München den Ausgleich ermöglichte – insgesamt agierten die Eisbären aber schon disziplinierter als beim 0:3 in Mannheim zwei Tage zuvor.

Im Angriff haben die Eisbären noch Luft nach oben

Die Mannschaft ist mit der aus der vergangenen Saison eben nicht mehr vergleichbar, sind doch mit James Sheppard (jetzt in Köln), Austin Ortega (Turku), Marc-Louis Aubry (Ingolstadt) und Landon Ferraro (Frankfurt) erfahrene Offensivspieler gegangen, die immer für einen Treffer gut waren. Die Anführer im Angriff sind jetzt mehr denn je Leo Pföderl und eben Noebels. Die beiden bekamen in München von den Stürmern mit Abstand am meisten Eiszeit.

Auch von Lukas Reichel wird noch mehr kommen können, mit dem 25-jährigen Parker Tuomie ist zudem ein weiterer Spieler in der Lage, Verantwortung zu übernehmen. Mark Zengerle (aus Bremerhaven gekommen), Pierre-Cedric Labrie (der mit dem lustigen Vollbart) oder Mark Olver haben noch Luft nach oben. In der Defensive sind der Norweger Stefan Espeland und Leon Gawanke Verstärkungen, allerdings ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Gawanke für die National Hockey–League seine Heimatstadt mit Winnipeg vertauschen und dort für die Jets spielen wird.

In jedem Fall steht den Eisbären die Verjüngungskur ganz gut. Aber es wird – gemessen an den Auftritten in der Cup-Runde – wahrscheinlich erst einmal ein Geduldsspiel werden in der DEL für die Berliner. Kunststücke sind aber natürlich immer erlaubt.

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