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Toni Kroos hat mit Real Madrid und der Nationalmannschaft schon so gut wie jeden internationalen Titel gewonnen.

© Marius Becker/dpa

Kritik von Toni Kroos an Fifa und Uefa: Endlich Gegenwind für die Puppenspieler

Nationalspieler Kroos bezeichnet Fußballer als „Marionetten von Fifa und Uefa“ und kritisiert die Vielzahl an Wettbewerben. Es wird Zeit, dass sich mehr Profis auflehnen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Wenn es jemanden gibt, der sich mit den zahlreichen Wettbewerben von Fifa und Uefa auskennt, dann ist es Toni Kroos. Der deutsche Fußball-Nationalspieler in Diensten von Real Madrid hat von Champions League über Supercup bis zu Weltmeisterschaft und Klub-WM alles gewonnen. Das heißt allerdings nicht, dass er all diese Wettbewerbe und schon gar nicht die weiteren Expansionsfantasien um eine mögliche Super League für sinnvoll erachtet. In seinem Podcast bezeichnete er die Spieler nun als „Marionetten von Fifa und Uefa“. Die Verbände würden versuchen „finanziell alles rauszusaugen, natürlich auch körperlich alles rauszusaugen aus jedem einzelnen Spieler“.

Neu ist diese Kritik nicht, richtig und wichtig ist sie dennoch. Was den Profis seit Jahren, aber speziell im Zuge der Corona-Krise zugemutet wird, ist Irrsinn. Das gilt insbesondere für Weltklassespieler wie Kroos, die jede Saison 50, 60 oder mehr Spiele absolvieren. Da hilft eine kleine Pause, wie sie Joachim Löw seinen Stammspielern beim Test gegen Tschechien gönnte, nicht wirklich. Denn in diesem Sommer mussten viele Champions-League-Teilnehmer schon auf die dringend benötigte Regeneration verzichten, im Winter ist dafür auch keine Zeit. Im kommenden Juni startet die Europameisterschaft – und die WM in Katar ist dann auch nicht mehr weit.

Solange sich die Profis nicht noch lauter und besser organisiert dagegen wehren, werden die Puppenspieler der großen Verbände sie weiter aussaugen – und weitere Wettbewerbe einführen, die Toni Kroos noch gewinnen kann.

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