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Der Düsseldorfer Özkan Yildirim (r.) erzielt den 2:2 Ausgleich in der Nachspielzeit. Union-Torwart Daniel Mesenhöler ist machtlos.

© Roland Weihrauch/dpa

Krise in Köpenick: Das 2:2 in Düsseldorf könnte Union den Aufstieg kosten

Was in Düsseldorf passierte, ist bezeichnend für eine Mannschaft, der gerade das Selbstvertrauen abhanden kommt. Die Krise des 1. FC Union kommt zur Unzeit. Ein Kommentar.

Ein Blick in die Gesichter genügte, um auf das Seelenleben der Fußballer vom 1. FC Union Berlin zu schließen. Wer zwei Gegentore innerhalb der letzten zehn Minuten bekommt und eine scheinbar sichere 2:0-Führung vergibt, ist natürlich enttäuscht. All die Mühen, all die Kraft, die investiert wurden, fühlen sich vergeblich an. So wie das Spiel gelaufen ist aus Berliner Sicht, könnte es ein Wendepunkt darstellen und dem Klub den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga kosten.

Nach den Negativerlebnissen in Hannover und gegen Aue wäre ein Sieg dringend nötig gewesen. Nicht nur, um in der Tabelle weiter mitzuhalten mit Hannover, Stuttgart und Braunschweig, sondern auch um mit Selbstvertrauen in die kommenden, entscheidenden Spiele gehen zu können. Die werden nun doppelt schwer. Union ist die Leichtigkeit der vergangenen Monate innerhalb von acht Tagen abhanden gekommen, das Gefühl nicht mehr gewinnen zu können, hat sich seinen Weg ins Unterbewusstsein gebahnt.

Selbstvertrauen kommt nur über Ergebnisse

Dabei hatte das Spiel alles, um der Mannschaft einen positiven Schub zu geben. Frühe Führung, die Drangphase der Gastgeber schadlos überstanden und Fehler des Gegners wie vor dem 2:0 eiskalt ausgenutzt. Alles im Stile einer Spitzenmannschaft. Was dann passierte, ist bezeichnend für eine Mannschaft, der gerade das Zutrauen in sich selbst abhanden geht. Wieder ein Eigentor, wieder Kreilach – wie schon in Hannover. Und dann noch der Ausgleich in der letzten Minute der regulären Spielzeit.

All das muss eine Mannschaft mental wegstecken. Kann Union das? Die Krise kommt zur Unzeit und reden allein wird keine Besserung bringen. Selbstvertrauen lässt sich nur durch Ergebnisse wieder herstellen. An Trainer Keller wird es nun liegen, das Unentschieden nicht wie die gefühlte Niederlage aussehen zu lassen, die es im ersten Moment ist. Auch davon wird abhängen, in welcher Spielklasse der Verein zur kommenden Saison antritt.

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