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Hände hoch: Frankfurts Milija Mrdak stellte den Berliner Block mit Jeffrey Jendryk (links) und Kyle Ensing lange vor Probleme.

© Andreas Gora/dpa

Knapper Sieg gegen Frankfurt: Die BR Volleys bleiben im Tie-Break cool

Die United Volleys Frankfurt verlangen den Berlinern alles ab. Die siegen jedoch mit 3:2 und gehen als souveräner Tabellenführer in die Weihnachtspause.

Von Johannes Nedo

Sergej Grankin war am Sonntagnachmittag in zahlreichen Rollen gefordert. Nicht nur in seiner Hauptfunktion als genialer Zuspieler, sondern vor allem auch als Beruhiger und Motivator seiner Berliner Teamkollegen. Denn die United Volleys Frankfurt verlangten den BR Volleys alles ab.

Der Mannschaft von Trainer Cedric Enard war anzumerken, dass anstrengende Wochen hinter ihr lagen. Doch sie brachte noch einmal alle Energie auf und besiegte die Hessen vor 5898 lautstarken Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle mit 3:2 (27:25, 20:25, 25:20, 21:25, 15:8). Die Volleys bleiben damit vor der Weihnachtspause souveräner Tabellenführer der Volleyball-Bundesliga. Weil der Zweitplatzierte Friedrichshafen am Samstag in Düren 0:3 verloren hatte, liegen sie nun acht Punkte vor dem Rivalen, der ein Spiel weniger absolviert hat.

Die Volleys beginnen konzentriert und sicher

„Ich bin so müde, ich kann kaum sprechen“, sagte Grankin nach dem Sieg. „Wir haben eine gute Hinrunde absolviert, aber wir können noch besser werden, besonders in der Champions League.“ Kaweh Niroomand zog ein noch positiveres Fazit der ersten Saisonhälfte. „National geht es nicht besser“, sagte der Manager. „Heute hat das Team aus den letzten Löchern gepfiffen, Grankin kann kaum noch geradeaus laufen. Aber sie setzen sich trotzdem durch.“

Die Berliner begannen konzentriert im Block und sicher im Angriff. So erspielten sie sich schnell einen eigentlich komfortablen Vorsprung von vier Punkten (9:5). Allerdings setzte Frankfurts Milija Mrdak eine wuchtige Aufschlagsserie dagegen und konnte so für sein Team ausgleichen (9:9). Weil den Volleys danach weitere Fehler unterliefen, gingen die Gäste gar in Führung (13:11).

Die Aufholjagd starteten dann Jeffrey Jendryk und Samuel Tuia. Doch beim Stand von 17:15 für die Berliner zog sich Tuia eine Wadenverletzung zu und musste für Cody Kessel ausgewechselt werden, der Franzose wird wohl vier Wochen ausfallen. Grankin ließ zwar weitere Kunststücke mit dem Ball folgen, aber auch Frankfurts Masahiro Yanagida schlug stark auf und glich aus (20:20). Mit einem Kraftakt holten sich die Volleys noch den ersten Satz mit 27:25.

Die Entscheidung fällt im Tie-Break

Danach geriet Enards Mannschaft aus dem Rhythmus. Im Angriff kamen sie kaum mehr durch, Diagonalangreifer Kyle Ensing tat sich oft schwer. Auch in der Annahme hatten sie große Probleme. Grankin versuchte, seine Teamkollegen zu beruhigen, John Thomas Hatch kam für Kessel, aber die Frankfurter zogen auf 16:10 davon. Als der Rückstand nicht geringer wurde, erhielt Grankin eine kurze Pause. So verloren die Volleys den Durchgang 20:25.

Die schöpferische Pause zahlte sich für Grankin voll aus. Der Russe eröffnete den dritten Satz mit zwei Assen. Kapitän Moritz Reichert ließ zwei weitere folgen und flugs führten die Berliner mit 8:1. Diesen Vorsprung ließen sie sich nicht mehr nehmen, angeführt von Grankin, Reichert und dem cleveren Hatch gewannen sie den Satz 25:20.

Fortan schlichen sich jedoch wieder mehr Unkonzentriertheiten in das Spiel der Volleys ein und den erneut krachenden Aufschlägen der Hessen hatten sie wenig entgegenzusetzen. Sie verloren den Durchgang mit 21:25. Die Entscheidung fiel also im Tie-Break. Und da waren Grankin und seine Mitspieler wieder voll da. Mit einer enormen Willensleistung siegten sie 15:8 und blieben auch im zwölften Liga-Spiel ungeschlagen.

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