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Trainer Jürgen Klinsmann gewährt nur selten Einblicke in die Arbeit.

© dpa

Klinsmann macht dicht: Warum Hertha fast nur noch geheim trainiert

Berlins Bundesligist übt oft nur noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das soll der Mannschaft helfen, die nun wieder im Abstiegskampf steckt.

Die Nachwehen der schlimmen Heimpleite gegen die Bayern zum Rückrundenauftakt der Fußball-Bundesliga am Sonntag reichten bis in den Mittwoch hinein. Eigentlich war für diesen Tag die einzige öffentliche Trainingseinheit von Hertha BSC in dieser Woche angesetzt. Ein Dutzend Journalisten und etliche Trainingskiebitze kamen vorbei und trotzten dem nasskalten Wetter.

Doch dann hieß es plötzlich, dass die Einheit nach dem obligatorischen Aufwärmprogramm nicht mehr öffentlich, sondern für alle geschlossen ist. Nach zwanzig Minuten drehte der Übertragungswagen des Bezahlsenders Sky bei, der direkt an der Rasenkante zum Trainingsplatz stand. Dann trotteten alle anderen missgelaunt von dannen. „Wir wollen uns aufs Training fokussieren ohne Nebengeräusche“, sagte Alexander Nouri.

Nouri musste die Maßnahme erklären

Der 40 Jahre alte Assistent von Trainer Jürgen Klinsmann hatte die Aufgabe, den kurzfristigen Sinneswandels seines Chefs zu erklären. Dass das gerade für die Fans nicht schön war, die extra gekommen waren, um ihre Helden zu unterstützen, machte Nouris Auftrag nicht einfacher. „Wir sind in einer Situation, in der wir alle Energie auf die Arbeit richten, das ist nicht gegen die Fans gerichtet“, sagte Nouri.

Fakt ist, dass Hertha durch das 0:4 vom Sonntag wieder mitten im Abstiegskampf steckt, lediglich je zwei Plätze und Punkte entfernt vom Relegationsplatz. Kommenden Samstag geht es zum schweren Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg.

Vor allem müssen die Berliner ihre offensiven Bemühungen verstärken und mehr Durchschlagskraft erzeugen. Klinsmann hatte bereits Verstärkungen für die Offensive angemahnt. „Wenn wir was finden im offensiven Bereich, würde uns das enorm helfen“, hatte der Berliner Coach nach dem Bayern-Spiel wissen lassen.

Matheus Cunha wird gehandelt

Doch bisher tat sich nichts in diese Richtung. Neuester Kandidat soll nun Stürmer Matheus Cunha von Tabellenführer RB Leipzig sein. Der 20 Jahre alte Brasilianer soll ganz oben auf der internen Wunschliste stehen. Dedryck Boyata muss in Wolfsburg definitiv ersetzt werden.

Herthas rechter Innenverteidiger sah gegen die Münchner die fünfte Gelbe Karte und ist gesperrt. Ihn ersetzen könnte am ehesten Niklas Stark, der wieder im Training ist. Alternativ könnte Karim Rekik, so er vollständig fit wird, von seiner angetammten linken Innenverteidigerposition nach rechts rutschen. Für ihn könnte dann Jordan Torunarigha auflaufen. Der hatte den angeschlagenen Rekik bereits gegen die Bayern vertreten.

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