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Kaum ein Durchkommen: Vor allem in Halbzeit eins lieferten sich die Bayern und RB Leipzig ein sehr taktisch geprägtes Match.

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Keine Tore im Bundesliga-Topspiel: Bayern wehrt Leipzigs Angriff auf die Tabellenführung ab

Ein echtes Spitzenspiel wird das Duell zwischen Bayern München und Verfolger RB Leipzig erst in der zweiten Hälfte. Tore fallen jedoch nicht.

Als die Fans des FC Bayern zum ersten Mal jubelten, war der Ball in der Hälfte der Münchner. Applaus gab es nämlich nicht für eine besondere Offensivaktion, sondern für Linksverteidiger Alphonso Davies. Der 19 Jahre alte Kanadier hatte gerade das Laufduell gegen den Leipziger Angreifer Dani Olmo gewonnen, der sonst alleine auf Manuel Neuer zugelaufen wäre. Auch danach war Davies immer wieder zu schnell für die Leipziger Spieler, an denen er sich einfach den Ball vorbeilegen und davonsprinten konnte.

Doch so schnell Davies auch war, der entscheidende Pass vors Tor misslang ihm immer wieder. So konnte er trotz einer starken Leistung nicht für Tore im Spiel zwischen Bayern München und RB Leipzig sorgen. 0:0 endete das Aufeinandertreffen zwischen dem Ersten und dem Zweiten der Fußball-Bundesliga. In der ausverkauften Münchener Arena verteidigten die Bayern damit die Tabellenführung in einem Spiel, das erst in der zweiten Hälfte die hohen Erwartungen an ein Spitzenspiel erfüllen konnte.

Die Trainer waren sich anschließend in der Analyse einig. „Es ist ein gerechtes Unentschieden, mit dem wir ganz gut leben können“, sagte Leipzigs Julian Nagelsmann. Auch Bayerns Coach Hansi Flick befand: „Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein.“

Leipzig wird in München bewusst unfreundlich begrüßt

Flick nahm zwei Änderungen im Vergleich zum 4:3-Pokalsieg gegen Hoffenheim vor. Goretzka und Thiago kamen für Coutinho und Tolisso. Kingsley Coman und Lucas Hernández, die viele Wochen verletzt pausieren mussten, kehrten zurück in den Kader. Bei Leipzig feierte Neuzugang Dani Olmo sein Debüt in der Startelf. Am Spanier sollen auch die Bayern Interesse gezeigt haben, doch er entschied sich für Leipzig.

Wie in vielen anderen Stadien Deutschlands wurde Nagelsmanns Team bewusst unfreundlich begrüßt. Auf dem Platz waren die Bayern von Anfang an spielbestimmend. Serge Gnabry, Thomas Müller und eben Davies schafften es zwar oft, mit dem Ball zur Grundlinie vorzustoßen, die Flanke vors Tor konnten die Leipziger aber fast immer wieder klären. Die beste Chance in der ersten Halbzeit hatte Lewandowski, der kurz vor der Pause nach einer Flanke von Thomas Müller zum Abschluss kam. Upamecano konnte den Ball aber noch vor der Torlinie klären.

Für Leipzigs Trainer Nagelsmann gab es also genug Grund, sich aufzuregen – genau wie in der zweiten Halbzeit. Diesmal allerdings aus einem anderen Grund: weil seine Mannschaft nämlich schluderig mit ihren Chancen umging. Leipzigs Kapitän Marcel Sabitzer schoss freistehend von der Höhe des Elfmeterpunkts über das Tor. Kurz danach legte Nationalstürmer Timo Werner den Ball an Manuel Neuer vorbei und musste nur noch ins Tor einschieben. Gerade rechtzeitig grätschte aber David Alaba heran und verhinderte den Rückstand.

Julian Nagelsmann hat Grund zur Aufregung

Die Partie wurde danach deutlich abwechslungsreicher, mit hohem Tempo stürmten auch die Bayern aufs gegnerische Tor. Fast hätten sie Erfolg gehabt, als Schiedsrichter Marco Fritz nach einem Foul an Robert Lewandowski auf Elfmeter entschied. Weil der Stürmer aber zuvor im Abseits gestanden hatte, griff der Videoassistent ein, und Fritz nahm den Strafstoß korrekterweise wieder zurück.

Für Leipzig hatte Werner wenig später erneut eine riesige Chance zur Führung. Christopher Nkunku sprintete bei einem Konter alleine die linke Außenbahn entlang und flankte dann zu Werner, der sich alleine vor Neuer Zeit nehmen konnte für sein 21. Saisontor. Doch etwas überhastet zielte er links vorbei. Nagelsmann fluchte in der Coachingzone und zog sich verzweifelt die Kapuze über den Kopf.

Bei den Bayern hatte Leon Goretzka noch eine Chance zum Siegtreffer, aber Gulacsi parierte. „Ich muss ihn in die andere Ecke schieben“, sagte Goretzka, „es tut mir leid für die Mannschaft.“ Höhepunkte für die Münchner waren daher nur noch die Einwechslungen der Rückkehrer Hernández und Coman – und natürlich das Gefühl, noch immer an der Tabellenspitze zu stehen. „Wir sind nicht super zufrieden, aber wir grüßen von der Tabellenspitze. Deshalb ist es okay“, sagte Thomas Müller.

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