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Schön war's. Union und Hertha trafen schon in der Zweiten Liga aufeinander.

© picture alliance / dpa

Kein Berlin-Derby am 9. November: Der 1. FC Union will nicht am Tag des Mauerfalls spielen

Bei Hertha BSC hat man sich schon gefreut. Aber beim 1. FC Union heißt es: "Wir wollen an diesem historischen Tag nicht Fußball spielen." Was folgt daraus?

Von Katrin Schulze

Von wegen Sommerpause! Die Vorfreude auf die Berliner Duelle in der kommenden Saison der Fußball-Bundesliga ist offenbar so groß, dass Hertha BSC und der 1. FC Union schon jetzt damit begonnen haben, sich eine kleine Auseinandersetzung zu liefern. Am Donnerstagnachmittag war der altbekannte Bundesligist aus Westend mit der charmanten Idee um die Ecke gekommen, das Spiel gegen den neuaufgestiegenen Bundesligisten aus Köpenick am 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls auszutragen, also am 9. November 2019, der - wie passend - ein Fußball-Samstag ist. "Ein fantastischer Tag für das Berliner Derby“, meint Hertha. Auch die Betreiber des Olympiastadions machten mit. "Fein für uns", ließ man über Twitter mitteilen.

Und selbst die Sicherheitsexperten waren schon im Spiel. „Wir freuen uns für Berlin, dass wir zwei Bundesligisten haben. Wir bekommen das Derby auch noch hin", sagte Benjamin Jendro von der Polizeigewerkschaft auf Nachfrage des Tagesspiegel-Newsletters Checkpoint, in dem daraufhin vorfreudig zu lesen war: "Berlin kennt keine Mauern mehr, nur noch bei Freistößen." Na bitte.

Nur leider war für einen entscheidenden Beteiligten offenbar doch eine Grenze überschritten: Der 1. FC Union möchte nämlich nicht mitspielen, so gar nicht. "Also uns ist der Gedenktag zum Mauerfall zu wichtig, wir wollen an diesem historischen Tag nicht Fußball spielen", lautete die Antwort auf den Tweet des Olympiastadion Berlin am Freitagnachmittag.

Das wirft nun einige Fragen auf: Zum Beispiel, ob Union sich auch für den Fall vom Spieltag am Fußball-Samstag abmeldet, wenn ein anderes Spiel gegen einen anderen Gegner angesetzt wird? Oder ob die Köpenicker bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) beantragen, aus Rücksicht vor diesem "historischen Tag" am Freitag oder Sonntag spielen zu dürfen? Oder ob an diesem Wochenende sicherheitshalber vielleicht lieber gar kein Bundesliga-Heimspiel in Berlin ausgetragen werden sollte? Geht ja schon jetzt recht unruhig bei dem Thema zu. Kleiner Vorteil: Die Sommerpause ist noch lang genug, um sich eine Lösung zu überlegen - und sich vielleicht doch zu einigen. Eine echte Versöhnung erwartet zwischen Hertha und Union ja vor solchen Duellen niemand.

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