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Nur ein Feigenblatt? Ein Dopingkontrolleur bei der Fußball-WM.

© imago/ITAR-TASS

Kampf gegen Doping: Zahl der Kontrollen im Fußball bleibt gering

Die Nada würde im Fußball gerne mehr testen, der Umfang der Kontrollen bleibt aber auch in der neuen Saison ähnlich wie zuletzt.

Die Zahl der Dopingkontrollen in den deutschen Fußball-Ligen bleibt weiter gering. Wie die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) auf Anfrage des Tagesspiegels mitteilte, werden Art und Umfang in der Saison 2018/19 ähnlich wie in der vergangenen Spielzeit ausfallen. Im Kalenderjahr 2017 hatte die Nada im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ligenübergreifend insgesamt 2167 Proben genommen, 605 davon nach Trainingseinheiten. Die Nada führt seit der Saison 2015/16 die Trainings- und Wettkampfkontrollen für den DFB durch.

Insgesamt bewertet die Nada die Zusammenarbeit mit dem DFB zwar positiv. So deckten die finanziellen Zuwendungen durch den Verband die Kosten der Kontrollen ab. „Allerdings würden wir uns wünschen, die Kontrollmaßnahmen weiter auszubauen“, heißt es in einer Mitteilung. Beispielsweise wären Kontrollen in der Regionalliga „sehr sinnvoll“. In der vierten Liga lässt der DFB seine Spieler bislang nicht testen. Das sorgt für Kritik, weil die Verdienstmöglichkeiten auch dort oftmals denen von Profis entsprechen.

Gemessen an der Zahl der Kontrollen ist das Risiko eines Dopingtests für die Spieler aber angesichts der 2167 Proben jährlich ohnehin gering: Allein in den ersten drei Ligen sind über 1500 Profis aktiv. Die Nada testet zudem in den Frauen- und Junioren-Bundesligen und im DFB-Pokal auf verbotene Substanzen.

In anderen Sportarten werden die Kaderathleten im Durchschnitt alle paar Wochen getestet, auch unangekündigte Kontrollen der Sportler zu Hause sind selbstverständlich. Bei Kritikern sorgt diese Ungleichbehandlung immer wieder für Unverständnis. Vor allem die kaum vorhandene Frequenz im Fußball wird als schwierig bewertet. Für viele leistungssteigernde Substanzen ist das Nachweisfenster nur kurz. Oft sind sie auch nur im Blutserum nachweisbar. Doch die Zahl der Blutproben macht wegen der höheren Kosten nur etwa zwölf Prozent der Tests aus.

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