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Stark am Ball. Hertha BSC kann auch weiterhin von den Qualitäten Salomon Kalous profitieren.

© dpa

Kalou verlängert bei Hertha BSC: Salomon Kalou: Das Lächeln bleibt

Salomon Kalou hätte auch nach China wechseln können. Stattdessen verlängert er bei Hertha BSC. Am Samstag beim 1. FC Köln droht er allerdings auszufallen.

Salomon Kalou lächelte, so wie er es meistens tut. Die Frage war nur: Lächelte der Stürmer von Hertha BSC gequält, hintergründig oder sarkastisch, nachdem er gefragt worden war, ob er denn nach dem Sommer nach Berlin zurückkehren würde.

Knapp zwei Jahre ist das jetzt her. Die Profis von Hertha stromerten durch den Frankfurter Flughafen, sie wirkten erschöpft, geschlaucht von einer quälenden Saison. Der Berliner Fußball-Bundesligist hatte am letzten Spieltag 1:2 in Hoffenheim verloren. Auf die Idee, dass er sich trotz der Niederlage den Klassenerhalt gesichert hatte, wäre man beim Anblick des Reisetrosses aus Berlin nicht zwingend gekommen. Nur Salomon Kalou lächelte – obwohl seine erste Saison bei Hertha für ihn so schlecht gelaufen war, dass man sich kaum vorstellen konnte, dass ihr noch weitere folgen würden.

So kann man sich irren.

Inzwischen spielt der Ivorer im dritten Jahr für Hertha; und am Mittwoch hat er seinen auslaufenden Vertrag sogar noch einmal verlängert. Mutmaßlich um zwei Jahre. Weil es sich um einen Inhalt des Vertrags handelt, will der Klub solche Details künftig generell nicht mehr mitteilen. „Er ist ein Eckpfeiler dieser Mannschaft und wird uns auch weiterhin helfen, unsere positive Entwicklung fortzusetzen“, ließ sich Manager Michael Preetz in einer Vereinsmitteilung nach dem erfolgreichen Abschluss zitieren.

Mit seinen guten Leistungen hat sich Kalou, der im Sommer 32 wird, auch für andere Klubs wieder interessant gemacht. Vor allem sein Freund und Landsmann Gervinho hat ihm in den vergangenen Wochen immer wieder in den Ohren gelegen und versucht, ihn zu einem Wechsel nach China zu bewegen. Aber bei Hertha stimmt das Gesamtpaket aus Sport, Stadt – und wohl auch Bezahlung. „Ich fühle mich in Berlin sehr wohl, die Stadt ist multikulturell, das gefällt mir“, hat er erst in der vergangenen Woche gesagt. „Berlin ist mir ein Stück Heimat geworden.“

In China hätte Kalou noch einmal richtig absahnen können, aber auch bei Hertha zählt er zu den Großverdienern. Als er 2014 vom OSC Lille nach Berlin kam, hatte auch Borussia Mönchengladbach sich mit dem Offensivspieler beschäftigt; von einer Verpflichtung nahmen die Gladbacher Abstand, als sie von Kalous Gehaltsvorstellungen erfuhren. Bei Hertha hingegen sehen sie das Geld gut angelegt. „Salomon ist ein echter Champion. Er hat alles gewonnen und ist trotzdem immer noch hungrig“, sagt Trainer Pal Dardai. „Mit seiner professionellen Einstellung ist er ein echtes Vorbild für alle Spieler.“

Wie wichtig der Ivorer immer noch ist, hat er am Wochenende bei Herthas 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund gezeigt – nicht nur weil er das erste Tor für seine Mannschaft erzielte, sondern auch weil er die Dortmunder mit seiner Ballfertigkeit und seinem Spielwitz immer wieder vor Probleme gestellt hatte. In dieser Saison ist Kalou mit vier Vorlagen (gemeinsam mit Mitchell Weiser) Herthas bester Vorbereiter, dazu mit sechs Treffern hinter seinem Sturmpartner Vedad Ibisevic (zehn) der beste Torschütze.

Kalou bleibt Hertha also erhalten, ob er allerdings auch am Samstag im Spiel beim 1. FC Köln zur Verfügung steht, ist noch offen. Am Mittwoch musste Kalou, den Oberschenkelprobleme plagen, noch separat trainieren. „Salomon darf selbst entscheiden, ob er spielt“, verriet Dardai. Mit Weiser plant der Ungar zunächst einmal nicht. Und auch Innenverteidiger Sebastian Langkamp droht auszufallen. Er fehlte beim Training.

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