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Jan Frodeno jubelt beim Zieleinlauf bei der EM.

© dpa

Ironman-EM in Frankfurt bei fast 40 Grad: Jan Frodeno triumphiert, Patrick Lange im Pech

Erneut gibt es in Frankfurt einen deutschen Sieg. Dabei hat Jan Frodeno eine kurze Schrecksekunde zu überstehen.

Triumph für Jan Frodeno, Drama um Patrick Lange: Der zweimalige Ironman-Weltmeister hat sich bei der Hitzeschlacht in Frankfurt zum dritten Mal nach 2015 und 2018 zum EM-Champion gekürt und seine Ambitionen auf den WM-Triumph im Oktober auf Hawaii eindrucksvoll untermauert. „Das war eines meiner schönsten Rennen, aber am Ende auch ein wirklich harter Kampf“, sagte der von den Strapazen sichtlich gezeichnete Frodeno. „Ich bin happy, aber auch total erschöpft.“

Nach 3,86 Kilometern Schwimmen, 185,5 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen verwies Frodeno am Sonntag bei Temperaturen von knapp 40 Grad in der inoffiziellen Zeit von 7:56:02 Stunden Sebastian Kienle klar auf Rang zwei. Franz Löschke machte den Dreifachsieg der deutschen Triathleten perfekt.

Es war der 14. deutsche Erfolg bei der 18. Auflage in der Main-Metropole, wo der von einer Reifenpanne zurückgeworfene und von Magenproblemen geplagte Doppel-Weltmeister Lange den erhofften ersten Sieg in seinem Heimrennen deutlich verpasste. Auf der Laufstrecke am Mainufer wurde er von seinen deutschen Rivalen Frodeno und Kienle sogar überrundet.

Vorjahressieger Frodeno setzte Lange bei seinem Comeback über die Ironman-Distanz beim Schwimmen sofort unter Druck und sich als Erster aufs Rad. Langes Rückstand betrug schon 1:37 Minuten. Kienle hielt sich im 25 Grad warmen Wasser für seine Verhältnisse sehr gut und kassierte nur 2:10 Minuten. Sein Pech: In der Wechselzone verletzte sich der 34-Jährige an der Ferse und musste später vor dem Marathon behandelt werden.

Frodeno trat dann auch ordentlich in die Pedale. Kontinuierlich baute der Weltmeister von 2015 und 2016, der mit Ehefrau Emma und den beiden Kindern Lucca und Sienna in Spanien lebt, seinen Vorsprung vor Lange aus. Der musste auch den exzellenten Radfahrer Kienle schnell passieren lassen und fuhr zur Hälfte des Radrennens schon rund sechs Minuten hinterher.

Platter Vorderreifen beendet Traum vom Sieg

Und es kam noch schlimmer. Nach etwa 110 Kilometern ließ ein platter Vorderreifen die letzten Siegträume des 32 Jahre alten Hessen endgültig platzen. Zwar konnte Lange sein Rad wieder flott machen. Doch die Reparatur, bei der fremde Hilfe nicht erlaubt ist, nahm zu viel Zeit in Anspruch. Mehr als 17 Minuten lag Lange bei der nächsten Zwischenzeit hinter Spitzenreiter Frodeno, zu Beginn des Marathons war es sogar fast eine halbe Stunde.

Frodeno fuhr vorne lange ein einsames Rennen. Der Olympiasieger von 2008 überstand auch eine Schrecksekunde unbeschadet, als er sich in einer Kurve verbremste und bei einem kurzen Ritt durchs Feld seine Trinkflaschen verlor.

Dahinter machte Kienle ordentlich Dampf und kam immer näher heran. Obwohl aus seinem Hinterreifen Luft entwich, schloss der Weltmeister von 2014 dreieinhalb Kilometer vor dem Ziel zu Frodeno auf. In der Wechselzone verlor Kienle jedoch 28 Sekunden, weil er sich einen Splitter aus der blutenden Ferse entfernen lassen musste.

Trotz der Blessur tauchte Kienle 25 Kilometer vor dem Ziel noch einmal neben Frodeno auf, der sich wenig später aber wieder absetzte und als umjubelter Triumphator das Ziel am Frankfurter Römer erreichte. (dpa)

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