zum Hauptinhalt
Weiß auf grün. Der Schnee deckte das Spielfeld in Leverkusen am vierten Advent völlig zu. Foto: Reuters

© REUTERS

Sport: Im Schnee verirrt

Leverkusen spielt nur 2:2 gegen Freiburg

Ein vorweihnachtliches Idyll war am Sonntagnachmittag in der Leverkusener Arena zu bewundern. Auf den Rängen zündeten die Zuschauer nach Ende des Bundesligaspiels zwischen Leverkusen und Freiburg Wunderkerzen an, alle zusammen stimmten sie das Weihnachtslied „Kling Glöckchen“ an. Und dazu rieselte auch noch Schnee vom Himmel. Die letzte Partie des Jahres war zuvor bei starkem Schneefall auf sehr rutschigem Boden mit einem 2:2 (1:1) zu Ende gegangen; ein Ergebnis, das Profis und Trainer beider Teams froh stimmte. Bayer 04 Leverkusen geht damit als Tabellendritter in die kurze Winterpause, die Freiburger rangieren auf Platz sechs.

Freiburgs Trainer Robin Dutt, der nach Spielende jubelnd von der Bank gesprungen war, sagte: „Wir können mit dem Unentschieden sehr gut leben, bei diesen Bodenverhältnissen braucht man auch Glück.“ Auch sein Bayer-Kollege Jupp Heynckes schien glücklich. „Ich bin insgesamt zufrieden, meine Mannschaft hat gekämpft und wie so oft in dieser Saison nicht aufgegeben.“ Es gab aber auch eine schlechte Nachricht: Stürmer Patrick Helmes, Schütze des Leverkusener Treffers zum 2:2, erlitt einen Muskelfaserriss im Oberschenkel. „Er hat seinen Urlaub abgesagt, er muss sich behandeln lassen“, berichtete Heynckes

Vor allem am Anfang der Partie, als kaum Schnee auf dem Rasen lag, waren die spielstärkeren Leverkusener den Freiburgern, die ohne ihren gelbgesperrten Torjäger Papiss Demba Cissé antraten, deutlich überlegen. Bei der 1:0-Führung in der 16. Minute profitierten sie von einer Freiburger Tölpelei. Ohne Not rannte Julian Schuster den Schweizer Tranquillo Barnetta im Strafraum über den Haufen. Schiedsrichter Marc Seemann zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Arturo Vidal verwandelte humorlos mit einem Schuss ins rechte untere Eck. Eine bemerkenswerte Leistung, denn der Chilene spielte mit Handicap. Ihm war am Donnerstag in der Europa-League-Partie gegen Atlético Madrid (1:1) auf den Spann getreten worden und er hatte Schmerzen.

Dem Ausgleichstreffer ging vier Minuten später ein Ballverlust Renato Augustos im Mittelfeld voraus. Stefan Reisinger startete einen Konter über die rechte Seite und flankte in den Strafraum. Dort beging Innenverteidiger Stefan Reinartz, der für den angeschlagenen Sami Hyypiä eingesprungen war, einen Stellungsfehler, von dem Jan Rosenthal profitierte. Er traf aus etwa zwölf Metern ins linke untere Eck. „Das war ein wirklich schöner Konter“, fand Dutt. In der Halbzeitpause mühten sich Leverkusener Helfer, den Platz vom Schnee zu befreien. Der Erfolg war minimal, der Rasen blieb glatt und holprig.

Nach dem Seitenwechsel machte Bayer wieder mehr Druck. Da Freiburg aber gut in der Abwehr arbeitete und im Mittelfeld ordentlich organisiert war, blieb der Erfolg aus. Anders Freiburg, das aus dem ersten gelungenen Angriff der zweiten Halbzeit den 2:1-Führungstreffer machte. Maximilian Nicu passte von rechts auf den in der Mitte lauernden Reisinger, der den Ball glücklich erwischte und Fabian Giefer im Bayer-Tor keine Chance ließ. Heynckes reagierte, brachte Stefan Kießling für den schwachen Eren Derdiyok und Helmes für Vidal. Gleich nach seiner Einwechslung traf Helmes aus Abseitsposition ins Freiburger Tor. Kurz darauf zählte sein Treffer sogar: Nach einer Flanke von Kießling, die Felix Bastians abfälschte, gelang ihm mit einem Rechtsschuss das 2:2. Vier Minuten später zog sich Helmes bei einem verunglückten Schuss aufs Tor den Muskelfaserriss zu.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false