zum Hauptinhalt
Füchse-Trainer Jaron Siewert fällt es aktuell schwer gelassen zu bleiben.

© imago images

„Ich kann die Würfel schmeißen, welche Spieler dabei sind“: Jaron Siewert muss bei den Füchsen viele Abstriche machen

Die Füchse Berlin klagen über das straffe Programm und zahlreiche Ausfälle. Ihrem nächsten Bundesliga-Gegner Bergischer HC ergeht es ähnlich.

Die Entspannung könnte größer sein. Doch wenn Füchse-Trainer Jaron Siewert momentan auf seinen Kader blickt, ist es selbst für den sonst so in sich ruhenden Berliner schwer, gelassen zu bleiben. „Seit der Nationalmannschaftswoche haben wir sehr mit der Verletzungssituation zu kämpfen“, sagt der Coach, „da kann ich die Würfel schmeißen, welche Spieler dabei sind.“.

Nachdem zumindest Marko Kopljar wieder zum Team zurückkehren konnte, steht die Einsatzmöglichkeit der beiden deutschen Nationalspieler Fabian Wiede und Paul Drux weiter in der Schwebe. Nils Lichtlein fällt als weiterer Linkshänder ohnehin bis zum nächsten Jahr aus. Allein bei Abwehrspezialist Viran Morros ist Siewert optimistisch – wenn auch vorsichtig.

Dass die Füchse jede personelle Unterstützung gebrauchen können, haben die Ergebnisse in der Bundesliga zuletzt verdeutlicht: Auf die zwei Niederlagen gegen Flensburg und Magdeburg, folgte nur ein Unentschieden in Stuttgart. Immerhin konnte in der European League am Dienstag in Presov ein weiterer wichtiger Sieg verbucht werden.
„Da haben wir gemacht, was wir machen mussten und zwei Punkte geholt, aber sonst war das eine Reise, die uns nicht viel gebracht hat“, sagt Siewert. „Jeder hat eine kleine Erkältung oder irgendwo anders viel Energie gelassen, sodass wir erst einmal versuchen müssen, die Akkus aufzuladen.“

Körperliche und spielerische Abstriche

Eine schwierige Aufgabe, denn für Schlüsselspieler wie Lasse Andersson und Jacob Holm ist die Belastung kaum zu reduzieren. Gleichzeitig kann durch die aktuell enge Termintaktung eine ordnungsgemäße Regeneration kaum ermöglicht werden, wenn nicht komplett aufs Training verzichtet werden soll. „Es ist genau das eingetreten, was Stefan Kretzschmar, Bob Hanning und ich uns vor der Saison nicht gewünscht haben“, sagt der 27-Jährige.

Zumindest Marko Kopljar konnte wieder zum Team zurückkehren.
Zumindest Marko Kopljar konnte wieder zum Team zurückkehren.

© Imago Images

Dabei muss der Trainer nicht nur körperlich bei seiner ausgezehrten Mannschaft Abstriche machen, sondern auch spielerisch. Den Ausfällen geschuldet prägen derzeit Einzelaktionen den Auftritt der Füchse anstelle des zuvor flüssigen Kombinationsspiels. Statt Tempo zu machen, wird nun öfter verzögert.

„Natürlich wollen wir an diesen Problemstellen arbeiten, aber dafür ist leider keine Zeit“, sagt Siewert. Vor den letzten Partien hatte er jeweils nur eine Trainingseinheit zur Verfügung und musste außerdem fast bei jedem Spiel mit einer anderen Teamzusammensetzung arbeiten. „Trotzdem versuchen wir, da wieder mehr Bewegung reinzubringen und weniger Verschleißhandball zu spielen“, sagt Siewert nicht zuletzt im Hinblick auf das Heimspiel am Sonntag gegen den Bergischen HC (14 Uhr/ Sky).

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Unter ähnlichen Vorzeichen ist auch sein Gegenüber Sebastian Hinze mit seinem Team in Berlin angereist. Derzeit zählen die Nordrhein-Westfalen fünf länger Verletzte – darunter Max Darj, der im kommenden Sommer nach Berlin wechseln wird. Der Tabellendreizehnte musste am Dienstag gegen Wetzlar kurzfristig auch noch auf die Rückraumspieler Linus Arnesson und Fabian Gutbrod verzichten und verzeichnete am Ende eine bittere 17:27-Heimniederlage. Es ist fraglich, ob einer der Rekonvaleszenten rechtzeitig fit wird.

„Da erwartet uns eine kleine Wundertüte“, sagt Siewert. Umso wichtiger sei es, den Fokus auf eine gute Abwehr-Torhüter-Leistung zu legen, um einerseits den ohnehin schon angeschlagenen Angriff der Bergischen zu schwächen und andererseits die eigenen Ausfälle in der Offensive mithilfe von leichten Gegenstoßtoren zu kompensieren. „Wir wollen alles dafür leisten, in der Liga wieder zwei Punkte einzufahren“, sagt der Trainer und hofft für sich und die Füchse wieder auf entspanntere und vor allem siegreichere Zeiten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false