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Herthas Trainer Dardai ändert in dieser Woche das Training.

© dpa

HSV mit neuem Trainer gegen Hertha: Hertha BSC: Spiel mit einem Unbekannten

Für Hertha BSC und Pal Dardai ist die Vorbereitung auf das nächste Spiel etwas komplizierter geworden. Der HSV tritt erstmals mit seinem neuen Trainer an.

Pal Dardai, der Trainer von Hertha BSC, hatte für seine Spieler einen kleinen Parcours aufgebaut. Es ging um Passübungen, um saubere Ausführung mit der richtigen Schärfe. Irgendwann aber sollten sich die Fußballer des Berliner Bundesligisten den Ball nur noch aus der Luft zuspielen, „mit einem Kontakt“, erklärte Dardai. „Ihr seid gut genug.“

Bei Hertha ist gerade viel Psychologie im Spiel. Die Mannschaft ist zuletzt nicht gerade von Erfolgen verfolgt worden – da braucht sie, nach Einschätzung ihres Trainers, eher Zuspruch als Zweifel. Erst recht vor dem anstehenden Auswärtsspiel am Samstag. Die Berliner, Vierzehnter der Rückrundentabelle, treffen dann auf den Hamburger SV, die schlechteste Mannschaft des Jahres 2018. Normalerweise sollte auch dann das gelten, was Dardai seinen Spielern am Dienstag im Training mit auf den Weg gab: „Ihr seid gut genug.“

Der HSV, für viele ein sicherer Absteiger, hat den vielleicht allerletzten Versuch unternommen, den Abstieg doch noch abzuwenden. Zu Wochenbeginn haben die Hamburger zum zweiten Mal in dieser Saison den Trainer gewechselt. Christian Titz, 46 Jahre alt und bisher für die U 23 des HSV in der Regionalliga verantwortlich, hat am Dienstag zum ersten Mal mit den Profis gearbeitet. Am Vormittag ließ er fast zwei Stunden trainieren, nach einem gemeinsamen Mittagessen stand am Nachmittag eine weitere Einheit an. Trainingsschwerpunkt war vor allem das Offensivspiel.

Dardai kennt den neuen HSV-Trainer nicht

Der Trainerwechsel beim HSV stellt auch für Hertha eine Herausforderung dar. „Neuer Trainer, neue Philosophie, vielleicht auch ein neues System“, sagt Dardai. „Wenn ein neuer Trainer kommt, herrscht immer Euphorie." Der Ungar gibt zu, dass er Titz nicht kannte; er habe aber genügend Bekannte, von denen er Informationen einholen könne. Andererseits hält er solche Informationen für nur bedingt hilfreich: „Männerfußball ist anders als Jugendfußball.“ Dardai spricht aus eigener Erfahrung. Bevor er Herthas Profis übernahm, trainierte er die U 15 des Klubs. So wie er mit dem Nachwuchs gespielt hat, in einer Art 4-0-6-System, hätte er seine Mannschaft in der Bundesliga nie spielen lassen. Seine Konsequenz für das Spiel beim HSV: „Wir achten nur auf unsere Spielweise.“ In dieser Woche wird das Training daher etwas anders aussehen, das vertikale Spiel in die Spitze soll verstärkt geübt werden. „Heute war ich zufrieden“, sagte Dardai am Dienstag nach dem Auftakt der Trainingswoche. „Für das erste Mal war es ein gutes Niveau.“

Trotzdem bleibt für das Spiel am Samstag eine Unwägbarkeit: Kann der neue HSV-Trainer die leblose Mannschaft noch einmal neu motivieren? „Wir haben gegen Hertha die Chance, die Situation positiv zu beeinflussen“, sagt Christian Titz. „Das müssen wir nutzen.“ Ein Selbstläufer ist das nicht: Bernd Hollerbach, Titz’ Vorgänger, startete mit einen 1:1 in Leipzig. Dessen Vorgänger Markus Gisdol wiederum verlor bei seinem Debüt 0:2. Der Gegner im Herbst 2016: Hertha BSC.

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