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Micki DuPont 2006. Das Eisbären-Trikot passt ihm inzwischen wieder gut.

© Imago

Hoffnungsträger mit 35: Micki DuPont ist wieder reif für die Eisbären Berlin

Vor fast zehn Jahren verließ Micki DuPont die Eisbären - mit großen Ambitionen. Doch die ganz große Karriere ist es dann nicht geworden für den Verteidiger. Nun ist DuPont zurück in Berlin.

Lange war er weg, der Micki DuPont. Schmisse im Gesicht des Eishockeyprofis scheinen stille Zeugen dafür zu sein, dass der Verteidiger in den neun Jahren außerhalb Berlins einige Schlachten geschlagen hat. Aber das täuscht. Narben hat DuPont in seiner Zeit als junger Spieler gesammelt. Er kämpft nicht nur Eishockey, er läuft Eishockey. Mit Tempo, mit Überblick. „Das ist immer noch meine Stärke“, sagt er. Und: „Ich bin topfit.“ Muss er sagen, mit 35. In diesem Alter war er wieder reif für die Eisbären, die Rückkehrer DuPont vor einigen Wochen zu ihrem Transferhit deklarierten.

Damals hat Uwe Krupp wohl noch geschluckt: Angesichts der Abgänge von Jimmy Sharrow und Casey Borer, den er gern gehalten hätte. Inzwischen aber ist der Eisbären-Trainer, was die Defensive angeht, beruhigt. Mit Bruno Gervais und DuPont hat er zwei Spieler bekommen, „die Führungsqualitäten haben“. Er sei sehr zufrieden mit den beiden Kanadiern, zumal sie – wie Krupp einst auch – zur selteneren Gruppe der Rechtsschützen gehören. Die sind, Eishockeybinse, für die zumeist rechts fangenden Torhüter schwerer auszurechnen.

Als Micki DuPont Berlin verließ, war er 26. Er hatte in drei Jahren zwei Meistertitel mit den Eisbären hinter sich und schien eine mindestens solide Karriere in der National Hockey-League (NHL) vor sich zu haben. „Der Micki muss wieder in die NHL“, hatte der damalige Berliner Trainer Pierre Pagé oft gesagt. Drei Spiele für Pittsburgh, zwei für St. Louis, und das zweite Kapitel in der NHL war beendet. Womöglich brachte er mit 1,78 Meter und 84 Kilo zu wenig Masse mit für einen Verteidiger? „Es ist hart. Jeder Eishockeyspieler hat den Traum, bei mir hat das nicht geklappt, aber beschweren will ich mich nicht.“ Er wechselte 2008 in die Schweiz. „Eine starke Liga haben die dort, dank ihres guten Nachwuchsprogramms.“ Viel Geld verdient hat DuPont in Zug und in Kloten. Jedenfalls hatten sie in der Vorstadt von Zürich genug, um DuPont aus dem bis 2016 laufenden Vertrag auszuzahlen – er wurde vergangene Saison sogar mal suspendiert und spielte schwach.

DuPont hat für zwei Jahre in Berlin unterschrieben

Für zwei Jahre hat DuPont nun in Berlin unterschrieben. Was ist von 2006 geblieben? Damals waren die Eisbären das Spitzenteam der Deutschen Eishockey-Liga. Heute, sagt DuPont, habe er gehört, habe der siebenmalige Meister eine Mannschaft des Mittelfeldes. „Auch vom Etat her.“ Egal, den Erfolgsgeist von einst spüre er noch. „Mit Jens Baxmann, Florian Busch, Frank Hördler und André Rankel habe ich schon zusammengespielt.“ Geschäftsführer Peter John Lee, die Betreuer und Stefan Ustorf, heute Sportdirektor, kenne er auch von damals. Und den Wellblechpalast. Dort trainiert er zurzeit täglich mit der neuen alten Mannschaft. Angenehm bei der Hitze draußen.

Im Wellblechpalast war am Donnerstag die Kunde zu verdauen, dass der ehemalige Kapitän Steve Walker als Co-Trainer bei Adler Mannheim anheuert. Profisport halt. Micki DuPont ist auch wegen des Geldes in Berlin, auch wenn er sagt: „Es fühlt sich hier bei den Eisbären wie eine Familie an, und ich lerne die Stadt noch mal kennen. Ich bin richtig glücklich, hier zu sein.“

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