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Indien statt Berlin. Martin Häner ist bei der WM im Einsatz.

© imago/Horstmüller

Hockey: Knackige Überschneidungen

Der Berliner Hockey-Club startet am Samstag in die Hallensaison – parallel zum WM-Auftakt des Nationalteams in Indien.

Kann sich jemand vorstellen, dass die Bundesliga genau an dem Wochenende in ihre neue Saison startet, an dem die Nationalmannschaft ihr erstes WM-Spiel bestreitet? Was im Fußball undenkbar wäre, ist im Hockey alles andere als ungewöhnlich. Wenn die Männer des Berliner Hockey-Clubs an diesem Samstag um 15 Uhr in der Halle beim Aufsteiger Berliner SC antreten, geht für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Feld in Bhubaneswar gerade die erste Halbzeit ihres ersten WM-Gruppenspiels gegen Pakistan (14.30 Uhr/DAZN) zu Ende.

„Das ist schon einzigartig“, sagt Rein van Eijk, der Trainer des Berliner Hockey-Clubs. „Aber wir können leider nichts daran machen, dass die WM in Indien aus klimatischen Gründen im Winter ausgetragen werden muss.“ Auch im Hockey gibt es einen internationalen Terminkalender – aber der hat noch nie Rücksicht auf die Belange der Vereine genommen; erst recht nicht auf die der deutschen, die im Winter traditionell ihre Hallen-Meisterschaft ausspielen. „Das ist nicht neu“, sagt der Niederländer van Eijk, „aber so schwer wie in diesem Jahr war es noch nie. Es wird alles noch viel knackiger.“

Das letzte Spiel der Hinrunde findet am Tag vor Heiligabend statt, und schon am 5. Januar beginnt die Rückrunde, in der die BHC-Männer binnen neun Tagen gleich fünf Spiele bestreiten müssen. Das liegt daran, dass für die Nationalmannschaft schon im Februar der nächste Wettbewerb ansteht. Das Team des Deutschen Hockey-Bundes reist dann für die Spiele in der neu geschaffenen Pro League mal eben nach Australien und Neuseeland.

Für BHC-Trainer van Eijk heißt das, dass er während der kompletten Hallensaison auf seine Nationalspieler Martin Häner und Martin Zwicker verzichten muss. Häner gehört zum WM-Kader, Zwicker befindet sich nach seiner Fußverletzung noch in der Reha. Er steht auch für die Rückrunde nicht zur Verfügung, weil er sich auf die Pro League vorbereiten soll. Häner wird daran zwar aus privaten Gründen nicht teilnehmen, aber auch er ist für die Halle nicht vorgesehen. Theoretisch könnte man noch einmal neu nachdenken, sollte der BHC das Viertelfinale oder erstmals seit drei Jahren sogar das Final Four am 26./27. Januar in Heidelberg erreichen. Theoretisch. „Ich habe Martin Häner als sehr konsequenten Menschen kennengelernt“, sagt van Eijk. „Wenn man mit ihm einmal etwas abgesprochen hat, bleibt es auch dabei.“

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