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"Wir müssen uns was einfallen lassen" - Herthas Trainer Labbadia (rechts) über die vielen Verletzten vor dem Freiburg-Spiel (hier im Gespräch mit Freiburgs Trainer Christian Streich).

© Patrick Seeger/dpa

Hertha vor dem Spiel gegen Freiburg: Viele Verletzte und klare Erwartungen

Herthas Trainer Bruno Labbadia muss viele Ausfälle kompensieren. Vor allem die jungen Spieler sollen sich in Freiburg und bei den nächsten Spielen zeigen.

Als Bruno Labbadia auf die vielen verletzten Spieler in seiner Mannschaft angesprochen wurde, zog er seine Augenbrauen hoch und sagte: „Da müssen wir uns etwas einfallen lassen.“ Viel besser kann man die Ausgangslage für Hertha BSC vor dem Spiel am Dienstag beim SC Freiburg (20.30 Uhr/Sky) nicht beschreiben. Im Grunde ist eine komplette Elf nicht mehr einsatzfähig. Schmerzlich für Labbadia ist, dass davon auch einige besonders wertvolle Spieler betroffen sind, wie Dedryck Boyata und Per Skjelbred.
Während Abwehrchef Boyata im Spiel gegen Frankfurt die Rote Karte sah und damit für ein Spiel gesperrt ist, musste der Norweger Skjelbred, der am Dienstag 33 Jahre alt wird, in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Ohne den zentralen Mittelfeldspieler verlor Herthas Spiel an Statik, die komplette defensive Organisation war gestört. Mit Skjelbred lag Hertha in Führung, er hatte den Treffer von Krzysztof Piatek sogar vorbereitet. Ohne Skjelbred fiel Hertha auseinander und kassierte vier Gegentore.

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„Man sieht, wie wichtig ein Herzstück ist“, sagte Labbadia, „Per war in den ganzen Spielen als Stabilisator vor der Abwehr unheimlich wichtig.“ Ihn zu ersetzen, wird die kniffligste Aufgabe. „Es ist nicht so, dass wir das aus dem Hut zaubern können“, sagte Labbadia. Ein möglicher Ersatz, Winterzugang Santiago Ascacibar, ist keine Alternative. Der Argentinier fällt mit einem Mittelfußbruch aus. Auf dieser Position „sind wir eng bestückt“, sagte Labbadia. Er wolle nun eine Lösung finden, die der Mannschaft dient. „Das Gefüge muss stimmen.“

Durch die Ausfälle von Stammspielern haben sich Personalsorgen verschärft

Die Ausfälle der beiden Stammspieler haben die Personalsorgen noch einmal deutlich verschärft. Bereits am Samstag hatte der Klub das vorzeitige Saisonaus für Maximilian Mittelstädt (Pfeiffersches Drüsenfieber) verkündet. Zudem laborieren Marius Wolf, Javairo Dilrosun, Karim Rekik, Mathew Leckie und Torwart Thomas Kraft an hartnäckigen Verletzungen.

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Hoffnung dagegen besteht bei Matheus Cunha. Der Brasilianer musste nach einer Gehirnerschütterung pausieren. Gegen Frankfurt wurde er in der Schlussviertelstunde eingewechselt. Eigentlich, so Labbadia, fehle Cunha noch die Substanz für 90 Minuten, aber als Trainer sehe er ja, wie wenig Spielraum der Kader gerade biete. „Wir müssen uns was stricken“, sagte er, „es kann auch sein, dass ich Cunha von Beginn an bringen muss.“

Klare Erwartung: Die nächsten Spiele soll jeder als Chance verstehen

Bei allen personellen Engpässe richtete er auch klare Erwartungen an seine Mannschaft für die drei ausstehenden Spiele. Jeder könne sich zeigen, jeder dürfe das als Chance verstehen. Junge Spieler, sowie die, die zuletzt hintendran waren. Von den sechs Spielen unter ihm als Trainer habe die Mannschaft fünfeinhalb gute bestritten. „Wir wollen den Weg mit einer guten Organisation und einer hohen Bereitschaft fortführen“, sagte Labbadia.

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In der Sommerpause ist dann Zeit, personell nachzubessern und den Kader entsprechend zu verändern. Wie der Tagesspiegel unlängst andeutete, wird Herthas Investor Lars Windhorst bereits für die kommende Transferperiode frisches Kapital zur Verfügung stellen. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung werden es 50 der geplanten 150 Millionen Euro sein, die nach dem Saisonende fließen sollen. Über seine Tennor Holding hat Windhorst bereits 224 Millionen Euro investiert, im Herbst sollen weitere 100 Millionen Euro fließen.

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