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Hertha BSC vor dem Spiel beim HSV: Julian Schieber heißt die Hoffnung

Herthas Stürmer steht nach 13 Monaten ohne Bundesliga-Einsatz vor seinem Comeback. Gegen Hamburg steht er wieder im Kader.

Der Winkel war schon ein bisschen spitz, aber das war jetzt auch egal. Julian Schieber probierte es einfach, mit seinem starken linken Fuß – und dann sauste der Ball ins Netz. Die Zuschauer beim Training von Hertha BSC spendeten spontan Applaus. „Ah! Oh!“, raunten sie. Selbst einige Mitspieler applaudierten. Und Rainer Widmayer, der Co-Trainer des Berliner Fußball-Bundesligisten, sagte, halb zu sich selbst, halb zu den Fans jenseits der Absperrung: „Der kommt wieder. Der meldet sich zurück.“

Mitte der Woche war das, und mit Schiebers Rückmeldung scheint es schneller zu gehen als gedacht – nämlich schon am Ende dieser Woche, wenn Hertha BSC zum Auswärtsspiel beim HSV antritt (Samstag, 15.30 Uhr). „Es kann sein, dass ich ihn nach Hamburg mitnehme“, sagt Trainer Pal Dardai.

Seit dreizehn Monaten ist der Stürmer für die Berliner nicht mehr in der Bundesliga zum Einsatz gekommen, nachdem er wegen eines Knorpelschadens an seinem vorgeschädigten Knie operiert werden musste. Anfang Dezember stieg Schieber wieder ins Mannschaftstraining ein, danach aber musste er wegen eines Muskelfaserriss erneut ein paar Wochen pausieren. Dass der 29-Jährige plötzlich wieder eine ernstzunehmende Option ist, hängt zum einen mit Herthas aktueller Schwäche zusammen, zum anderen mit seinen besonderen Qualitäten.

Seit vier Spielen wartet Hertha nun schon auf ein Tor

In den vergangenen vier Spielen haben die Berliner keinen einzigen Treffer mehr erzielt, in den neun Rückrundenbegegnungen blieben sie fünf Mal ohne Tor. Da könnte ein Stürmer, der sich mit der Materie auskennt, durchaus hilfreich sein. Nach seiner langen Pause und ohne jede Spielpraxis ist Schieber gegen den Hamburger SV natürlich noch keine Option für die Startelf. Aber er kann Herthas Offensive im Zweifel auch als Joker helfen. Am vergangenen Wochenende, beim 0:0 gegen Freiburg, hat Dardai in der Schlussphase alles eingewechselt, was Offensive unfallfrei buchstabieren kann, erst Davie Selke und Ondrej Duda, später noch Vladimir Darida – der Effekt aber war gleich null. „Da wünsche ich mir mehr“, sagt Herthas Trainer.

Dardai hat das auch am Tag nach dem Spiel vor der Mannschaft angesprochen und Schieber explizit als leuchtendes Beispiel genannt. „Wie er in der Vergangenheit reingekommen ist, wie er noch mal was bewegt, der Mannschaft einen Schub gibt und vielleicht sogar das Siegtor schießt – das ist das, was man von einem offensiven Spieler erwartet, der in der Schlussphase eingewechselt wird“, sagt der Ungar. „Am letzten Wochenende habe ich das vermisst.“

Julian Schieber hat in der vergangenen Saison, als er sich nach langer Pause ebenfalls erst wieder an die Mannschaft herantasten musste, immerhin drei Tore für Hertha erzielt. Alle drei als Einwechselspieler.

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