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Sami Khedira (li.) hat am Samstag das letzte Spiel seiner Profikarriere bestritten.

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Update

Hertha BSC verliert unglücklich in Hoffenheim: Emotionaler Abschied für Sami Khedira

Im letzten Spiel seiner glanzvollen Profikarriere ist Khedira Kapitän von Hertha BSC. Das Siegtor für Hoffenheim fällt in der Nachspielzeit.

Etwa 15 Minuten vor dem Ende des Spiels zwischen der TSG Hoffenheim und Hertha BSC war es so weit: Herthas Sami Khedira wurde ausgewechselt. Aber nicht irgendwie, sondern so, wie es sich zum Karriereende für einen Spieler seiner Kategorie gehört.

Der Stadionsprecher zählte einige Erfolge des 34-Jährigen auf, für alle wäre keine Zeit gewesen. Herthas Spieler bildeten ein Spalier und klatschten Beifall. Es gab viele Umarmungen. Alle auf der Ersatzbank hatten sich zuvor Trikots mit dem Namen Khedira übergestreift. Bei seinem letztem Spiel verlor Hertha unglücklich 1:2 (1:0) und beendet die Saison in der Fußball-Bundesliga auf dem 14. Tabellenplatz.

„Das war sehr emotional. Ich bin froh, dass ich heute noch einmal spielen konnte und durfte“, sagte Khedira nach dem Abpfiff bei Sky. „Wenn man nach einer solchen Karriere aufhört, kann man schon einmal emotional sein“, sagte Pal Dardai . Vor dem Spiel hatte Herthas Trainer bedauert, dass Khedira nicht eine Saison als Standby-Profi ranhängt. Nachdem Khedira unter der Woche angekündigt hatte, nach dem Saisonfinale aufzuhören, hatte Dardai ihm einen Platz in der Startelf zugesichert.

Schon vor dem Anpfiff in Sinsheim war zu erkennen, wer im Mittelpunkt stehen würde: Khedira – unter anderem Weltmeister, Champions-League-Sieger und Meister in drei Ländern – bekam ein Trikot der TSG Hoffenheim überreicht. Er trug besondere Schuhe, auf denen die Wappen der Vereine verewigt waren, bei denen er aktiv war.

Und er war Herthas Kapitän. Fast 15 Jahre nach dem Debüt, damals für den VfB Stuttgart gegen Hertha. Nach dem Schlusspfiff brach Khedira, der im Februar gekommen war, eine Lanze für die Mitspieler: „Ich habe vom ersten Moment an gemerkt, dass das gute Jungs sind. Sie haben lange keine Führung gehabt. Aber sie haben ein großes Herz und viel Spaß am Fußball.“

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Der Druck für Hertha war seit dem vorigen Wochenende weg, der Klassenerhalt stand fest. Dardai tauschte sechs Spieler in der Startelf im Vergleich zum letzten Spiel, unter anderem kam Eduard Löwen zum ersten Einsatz von Beginn an in dieser Spielzeit.

Spiel findet vor 100 Zuschauern statt

Auch Hoffenheim konnte locker aufspielen. Aus diesen Zutaten kann ein flottes Spielchen entstehen oder ein großer Langweiler. In Sinsheim entwickelte sich vor den 100 erlaubten Zuschauern – der Klub hatte die Karten an Mitarbeiter des Vereins vergeben – eine ansehnliche Partie. Schon in den ersten zehn Minuten gab es drei gute Chancen.

Die erste hatte Nemanja Radonjic für Hertha, die größte Hoffenheims Ihlas Bebou, der den Ball auf das Tornetz hob. Kurz danach probierte es Andrej Kramaric mit einem Heber fast von der Mittellinie aus.

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Danach übernahm Hoffenheim immer mehr die Kontrolle, Hertha war in der Defensive gebunden. Doch mehr als ein gefährlicher Schuss von Pavel Kaderabek nach einer halben Stunde kam nicht heraus. Hertha ging sogar mit einer Führung in die Pause, weil nach der Flanke von Marvin Plattenhardt niemand auf Vladimir Darida aufgepasst hatte. Der Tscheche köpfte aus fünf Metern ein.

Auch in der zweiten Hälfte war es Darida, der für Gefahr sorgte. Er traf den Pfosten. Das Tor fiel kurz danach auf der anderen Seite: Sargis Adamyan schloss einen schnellen Angriff zum Ausgleich ab. Danach blockte Peter Pekarik einen Schuss von Kramaric entscheidend ab. Die beste Gelegenheit für die Gäste hatte Daishawn Redan aus Nahdistanz.

Kurz danach gab es die Verabschiedung von Khedira und in der letzten Viertelstunde deutete sehr viel auf ein – leistungsgerechtes – Unentschieden hin. Doch in der Nachspielzeit machte Kramaric den Siegtreffer für Hoffenheim. „Es ist schade um die Serie“, sagte Dardai. Hertha hatte zuvor acht Mal nacheinander nicht verloren. (Tsp)

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