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Treffsicher. Marko Grujic gleicht in dieser Szene zum 1:1 aus.

© Jan Kuppert/dpa

Hertha BSC spielt 2:2 gegen Schalke 04: Erst unterhaltsam, dann unterkühlt

Bei klirrender Kälte im Olympiastadion sehen die Zuschauer zunächst ein wildes Spiel - mit einer besonders heißen Phase kurz vor der Pause.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Pal Dardai eine kleine Privataudienz bei Schiedsrichter Felix Brych. Herthas Trainer war an der Seitenlinie außer sich. Brych hörte ruhig zu und verrichtete anschließend wieder seine Arbeit. Dann ging es in die wärmende Kabine zum „Runterkommen“. Nach der bisweilen wilden Vorstellung gestern Abend in der ersten Halbzeit war das bitter nötig. 2:2 hatte es in der Mitte des Spiels zwischen Hertha BSC und dem FC Schalke 04 gestanden.

Am Ende sollte es für die Berliner gestern Abend bei klirrender Kälte vor 43 027 Zuschauern im Olympiastadion nicht über ein 2:2 (2:2) gegen den Rivalen aus dem Westen hinausgehen. Hertha hatte das Spiel halb hergeschenkt und halb zurückgewonnen. Damit bleiben die Berliner zumindest vorerst auf Tabellenplatz sieben, Schalke bleibt auf Rang zwölf.

Keine Wechsel in der Startelf

Im Vergleich zum Rückrundenstart vor einer Woche in Nürnberg (3:1) hatte Herthas Trainer Pal Dardai keinerlei personelle Veränderungen vorgenommen. Die Berliner starteten also auch gegen Schalke mit einer Doppelspitze, gebildet von Kapitän Vedad Ibisevic und Davie Selke. Letzterer hatte auch gleich die erste gute Gelegenheit, doch nach fünf Minuten scheiterte Selke an seiner Eigensinnigkeit und an Schalkes Torwart Alexander Nübel.

Bis auf zwei lichte Minuten konnte Dardai mit dem Spiel seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein. Anfangs wirkte Hertha pomadig und umständlich im Spielaufbau, so kamen die Berliner kaum zu zwingenden Torchancen.

Bezeichnend für die erste wackelig-wilde Halbzeit war das Spiel von Ondrej Duda. Herthas Spielmacher hatte Ausreißer nach oben und unten. Beim Schalker Führungstor nach einer Viertelstunde eskortierte er allenfalls den Torschützen Jewgen Konoplyanka, statt ihn energisch anzugreifen. Und auch der erneuten Schalker Führung zum 1:2 (44.) ging ein Ballverlust Dudas im Mittelkreis voraus, den Konter schloss Mark Uth ab. In der Zwischenzeit hatten die Berliner den 1:1-Ausgleich erzielen können. Da zeigte Duda, was er eben auch kann. Seinen Pass per Hacke nutzte Marko Grujic zu seinem zweiten Saisontor. Den Ausgleich zum 2:2 erzielte Hertha in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts. Selke flankte auf Ibisevic, der per Kopf mühelos sein achtes Saisontor erzielte.

Das Spiel in der zweiten Hälfte wurde aus Sicht der Trainer etwas seriöser, aus Sicht der Fans dafür etwas fader. Es fehlten plötzlich die Aussetzer und Chaosmomente auf beiden Seiten. Schalke und Hertha waren bemüht, die Fehler, die ihnen im ersten Abschnitt noch zu Hauf unterliefen, zu minimieren. Weil es beiden Teams an diesem Abend aber an kreativen Ideen mangelte, gab es eine Viertelstunde lang keine einzige Torchance. Die erste der zweiten Hälfte hatte dann erneut Herthas Selke, der nach einer Stunde erneut an Schalkes Nübel scheiterte.

Widerspenstig und aufsässig

Trotz allen Bemühens bekam Hertha das Spiel nicht wirklich unter Kontrolle. Der Gast aus Gelsenkirchen blieb widerspenstig und aufsässig, ohne lange Zeit allerdings Druck aufs Tor der Berliner zu bekommen, abgesehen von einem Schuss durch Suat Serdar, den Herthas Torwart Rune Jarstein gerade noch so zur Ecke ablenken konnte.

Anschließend ersetzte Salomon Kalou Kapitän Ibisevic. Dardai wollte die Offensive noch einmal auffrischen. Von spielerischer Klasse war zu diesem Zeitpunkt gar nichts mehr zu sehen. Das Spiel hatte schon schwach bis fehlerhaft begonnen und mit zunehmender Zeit noch einmal an Niveau verloren.

Für Arne Maier und Duda durften dann noch einmal kurz Maximilian Mittelstädt und Vladimir Darida ran, aber das war es dann auch schon. Und so waren am Ende die Fans der Berliner wohl ganz froh, dass nach dieser durchwachsenen Leistung im ersten Heimspiel des Jahres wenigstens ein Punkt herausgesprungen ist. Zum Jubeln war keinem mehr zu Mute.

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