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Marvin Plattenhardt hat nach der WM erstmal richtig abgeschaltet.

© imago/ZUMA Press

Hertha BSC: Marvin Plattenhardt: Zurück zum Glück

Marvin Plattenhardt steigt nach dem WM-Urlaub bei Hertha BSC ins Training ein – und spricht sogleich über die Wechselgerüchte.

Von Johannes Nedo

Immer wieder ging es hin und her für Marvin Plattenhardt. Der Linksverteidiger von Hertha BSC lief am Freitag in einer Art Endlosschleife von links nach rechts über den Schenckendorffplatz – neben ihm meist nur Athletiktrainer Henrik Kuchno. Nationalspieler Plattenhardt ist seit Donnerstag wieder aus dem dreiwöchigen Urlaub zurück und absolviert nun gemeinsam mit dem zweiten Berliner WM-Teilnehmer, dem Australier Mathew Leckie, ein individuelles Trainingsprogramm. Die nur mäßig beliebten Laufeinheiten gehören selbstverständlich dazu, wobei es für Plattenhardt kein Kaltstart ins Training war. „Ich hatte ja auch schon ein gutes Laufprogramm für den Urlaub mitbekommen“, sagt er.

Seine Ferien von Weltmeisterschaft und Bundesliga verbrachte der 26-Jährige auf Mykonos und bei seinen Eltern in Baden-Württemberg. „Und ich konnte dabei gut abschalten“, betont er. Es gab für ihn ja auch einiges, was er Revue passieren lassen konnte. Da war zunächst natürlich seine erste WM – „ein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen, und ich durfte ja sogar gleich spielen“, erzählt er. Doch das Auftaktspiel der Deutschen gegen Mexiko, bei dem er für den verletzten Jonas Hector in die Startelf rückte, verlief komplett anders, als er es sich vorgestellt hatte.

Noch sei kein Angebot eingegangen, sagt er

Es lief weitestgehend an ihm und seiner linken Seite vorbei – er bekam nur selten den Ball. „Ich habe versucht, mich bemerkbar zu machen. Es war dann ein bisschen schade für mich, aber da kann man nichts machen“, sagt Plattenhardt. Danach kam er nicht mehr in Russland zum Einsatz und erlebte das Ausscheiden in der Vorrunde von der Ersatzbank. „Dafür müssen wir uns entschuldigen“, sagt Plattenhardt. Von einer eventuellen Grüppchenbildung oder schlechter Stimmung im Quartier in Watutinki will er aber nichts wissen: „Da wird zu viel hineininterpretiert.“ Und das Erdogan-Thema sei auch kein Störfeuer gewesen.

Dass Bundestrainer Joachim Löw weiter im Amt bleibt, begrüßt Plattenhardt. Schließlich hofft er, dass er sich im Nationalteam erneut beweisen kann. Dafür empfehlen will er sich erst einmal weiter beim Berliner Bundesligisten. Zu möglichen Angeboten, die ihn und seinen Berater etwa aus England erreicht haben könnten, gibt sich Plattenhardt zurückhaltend: „Ich weiß nicht, ob es Interessenten gibt. Ich habe auch schon mit Manager Michael Preetz darüber gesprochen, bisher gibt es von beiden Seiten keinen Handlungsbedarf. Ich bin hier, und werde wohl auch in den nächsten Wochen und Monaten hier sein. “

Allerdings verhehlt er nicht, dass es ihn auch reizen würde, in seiner Karriere noch mal in der Premier League zu spielen. „Aktuell würde ich nur ins Grübeln kommen, wenn ein Angebot eingeht, das wirklich passt“, betont er. „Aber darüber mache ich mir keine Gedanken.“ Marvin Plattenhardt beschäftigt sich mit all dem Hin und Her derzeit nur beim Thema Laufeinheiten.

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