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Wieder drin. Die Leipziger Spieler bejubeln das 2:2 durch Timo Werner in Dortmund.

© Marcel Kusch/dpa

Herbstmeister aus Sachsen?: RB Leipzig macht es locker

Erstmals könnte ein Klub aus dem Osten als Tabellenführer in die Winterpause gehen. Das hat gute Gründe, ein Kommentar zum Erfolg von RB Leipzig.

Es ist gut möglich, dass die Fußball-Bundesliga am Wochenende eine Premiere erlebt. Erstmals in ihrer Geschichte nämlich kann ein Klub aus dem Osten der Republik zur Halbzeit oben stehen. Dazu muss Rasenballsport Leipzig am Wochenende wohl noch den FC Augsburg im Heimspiel schlagen, was aber keine Sensation wäre. Seit zehn Spieltagen haben die Sachsen nicht mehr verloren. Und dass sie nun oben stehen, hat gute Gründe. Spätestens seit dem 3:3 von Dortmund am Dienstag sollte klar sein: Der Titelkampf geht in dieser die Saison über Leipzig.

Es gibt viele statistische Werte, die den Leipziger Erfolg untermauern. In quasi allen wichtigen Attributen liegen die Rasenballsportler über dem Ligaschnitt. Sie haben mehr Ballbesitz, sie passen häufiger, sie laufen mehr, sie schießen mehr und sie treffen weit öfter als die Konkurrenz. Dass sie etwas häufiger ins Abseits laufen und mehr Fehlpässe produzieren, lässt sich durch ihr enormes offensives Pensum erklären.

Aber das alles ist eben nur ein Teil der Erfolgsgeschichte, die zweite, die emotionale Komponente ist nicht zu unterschätzen: Mit Trainer Julian Nagelsmann und Sportdirektor Markus Krösche haben die Leipziger ein junges Gespann in der Verantwortung, das dem guten Ganzen einen unbeschwerten Anstrich gibt. Krösche sprach nach dem Spiel von Dortmund von einem „geilen Fußballspiel“. Undenkbar, dass so ein Spruch einem BVB- oder gar Bayern-Verantwortlichen über die Lippen rutscht. Leipzig macht auf locker - und das läuft.

Es wirkt von außen so, als falle es den Leipzigern einfacher als der Konkurrenz im entscheidenden Moment zuzuschlagen. So war es eben auch beim Spitzenspiel Dortmund. Die Borussen spielten mit viel Aufwand für ihre Treffer, Leipzig traf hingegen mit Gespür für die Situation oder eben auch - die Saisontreffer 17 und 18 von Timo Werner betrachtet – mit unverschämt-unbeschwerter Chuzpe. Und die setzt sich ja im Leben und somit auch im Sport oft am Ende durch.  

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