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Fabian Wiede will sich mit den Füchsen in der Bundesliga nach oben arbeiten. 

© Andreas Gora/dpa

Heimspiel gegen Ludwigshafen: Die Füchse Berlin können zur Spitze aufschließen

Die Handball-Bundesliga ist so ausgeglichen wie nie. Am Sonntag wollen die Füchse Berlin diesen Umstand nutzen und zur Spitze aufschließen.

Wenn die öffentlich-rechtlichen Sender Handball übertragen, kommt es mitunter zu absurden Szenen. Filip Jicha etwa, der neue Trainer des THW Kiel, musste sich neulich allen Ernstes die Frage von einem ARD-Reporter gefallen lassen, ob er seinen Job in Gefahr sehe – wohlgemerkt nach einer Niederlage am zweiten Spieltag in einer der lautesten Hallen des Landes, in Magdeburg. Jicha reagierte mit der Gelassenheit eines ehemaligen Welthandballers: Er lächelte und sagte einfach gar nichts dazu.

Der tschechische Trainer weiß wie viele andere seiner Kollegen: Was sich im Moment in der höchsten deutschen Spielklasse ereignet, ist bestenfalls Vorgeplänkel. Die Bundesliga ist so ausgeglichen, wie es Experten vor dem Saisonstart im September prognostiziert haben: Abgesehen von der TSV Hannover-Burgdorf, die mit 14:0 Punkten die Tabelle anführt, haben alle anderen Mannschaften längst Minuspunkte gesammelt: vom THW Kiel über die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen bis hin zum Verfolgerfeld aus Melsungen, Magdeburg und Berlin.

Titelverteidiger Flensburg hat bereits fünf Minuspunkte auf dem Konto. Zum Vergleich: In der Spielzeit 2018/19 hat die Mannschaft von Trainer Mike Machulla mit 64:4 Punkten die Deutsche Meisterschaft gewonnen. „Ich halte es für möglich, dass man in diesem Jahr mit zehn Punkten Meister wird“, hat der künftige Füchse-Sportdirektor Stefan Kretzschmar kürzlich in seiner Funktion als TV-Experte gesagt. 

Vorbei sind die Zeiten, in denen der THW Kiel mit 68:0 Punkten durch die Saison gerauscht ist. Tatsächlich könnten die Berliner am Sonntag (16 Uhr, Max-Schmeling-Halle und live bei Sky) von der Ausgeglichenheit des Feldes profitieren.

Mit einem Heimsieg gegen die Eulen Ludwigshafen würde das Team von Trainer Velimir Petkovic zur Tabellenspitze aufschließen und den Fehlstart mit zwei Niederlagen in den ersten drei Spielen vergessen machen. „Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, sind wir wieder einigermaßen im Soll“, sagte Füchse-Manager Bob Hanning nach dem letzten Heimspiel gegen Stuttgart. Den ersten Teil der Abmachung haben die Berliner am vergangenen Wochenende in Lemgo erledigt, der zweite Teil soll an diesem Wochenende folgen.

Die Füchse sind gewarnt

Wenn es normal läuft, sind die Ludwigshafener – bei allem Respekt – eine Pflichtaufgabe für die Füchse Berlin. „Wir haben uns schon einen Ausrutscher erlaubt“, sagt Trainer Petkovic mit Blick auf die Heimniederlage gegen Minden, die einige Verwerfungen im Berliner Lager auslöste. „Das war eine Warnung für uns, dass wir jedes Spiel voll fokussiert angehen müssen“, berichtet Petkovic.

Zumal die Füchse in den nächsten Tagen zwei möglicherweise richtungsweisende Spiele gegen hoch gehandelte Mannschaft bestreiten müssen: 48 Stunden nach dem Duell gegen die Eulen empfangen sie am Dienstag den SC Magdeburg zum Achtelfinale des DHB-Pokals (19 Uhr). Wiederum fünf Tage später reisen sie in den hohen Norden zur SG Flensburg-Handewitt.

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