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Durch den achten Saisonerfolg liegt Viktoria mit einem Punkt Vorsprung vor dem SC Verl auf dem ersten Nichtabstiegsplatz

© IMAGO/Jan Huebner

Update

Heimerfolg gegen Spitzenreiter Magdeburg: Viktoria Berlin freut sich über den ersten Sieg in diesem Jahr

Nach der großen Überraschung gegen Magdeburg schöpft der Aufsteiger neue Hoffnung im Abstiegskampf.

Sie lagen sich ungläubig in den Armen nach dem Spiel. Fußball-Drittligist Viktoria 89 hatte das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und am Montagabend Tabellenführer 1. FC Magdeburg im Jahnsportpark 2:1 (1:0) geschlagen – nach elf sieglosen Spielen in der Liga in Folge. Abwehrspieler Jakob Lewald, Torschütze zum 1:0, trommelte sein Team nach dem Abpfiff zusammen, um den Überraschungserfolg zu feiern.

Ein Erfolg, der bitter nötig war, nachdem das Team von Cheftrainer Farat Toku nach dem Wochenende erstmalig auf einen Abstiegsplatz gerutscht war. Auch wenn im Vorfeld angesichts der unterschiedlichen Ausgangslagen niemand so wirklich damit gerechnet hatte, war das Ergebnis am Ende verdient, denn der Matchplan von Toku ging auf: Hinten sicher stehen und die wenigen Möglichkeiten nutzen, die sich vorne ergeben würden.

Gepaart mit dem Bewusstsein, dass man bei Standards körperlich überlegen ist, was den Berlinern dann auch die Führung einbrachte. Insgesamt legte Viktoria am Montagabend eine erstaunliche Effektivität an den Tag: drei Chancen, zwei Tore. Das zweite erzielte Soufian Benyamina direkt nach Wiederanpfiff.

Viktoria verteidigte leidenschaftlich und machte es den von gut 3000 Fans unterstützen Magdeburgern schwer, zu Torchancen zu kommen. Selbst der Gegentreffer des eingewechselten Kai Brünker in der 76. Minute schien die Berliner nicht wirklich zu schocken, sodass am Ende der Jubel groß war über den ersten Sieg in der Liga im nicht mehr ganz neuen Jahr 2022.

Nun stellt sich die Frage, ob dieser Sieg möglicherweise die Trendwende einleiten könnte. Ganz so einfach möchte es sich Toku nicht machen, der Anfang März das Amt des Cheftrainers von Benedetto Muzzicato übernommen hatte: „Das sind schöne drei Punkte, aber viel größer ist der Sieg für die Mannschaft. Wir hatten jetzt eine längere Durststrecke und ich glaube, dass es für den Kopf gut war, dass wir irgendwann belohnt werden“, sagte der 41-Jährige.

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Dabei habe er in den vergangenen zwei Wochen wegen der Länderspielpause endlich mal genug Zeit gehabt, regelmäßig zu trainieren und gewisse Themen anzusprechen, was auch der Mannschaft gut getan habe.

Ähnlich zurückhaltend ordnete Kapitän Christoph Menz das Ergebnis im Anschluss die Partie gegen seinen Ausbildungsverein ein und wollte den Sieg nicht zu hoch hängen: „Es kann ein guter Zeitpunkt sein, aber das werden dann die nächsten fünf Spiele zeigen. Es war auf jeden Fall wichtig für uns, endlich mal drei Punkte zu holen in diesem Jahr.“

Am kommenden Samstag geht es für Tokus Mannschaft zu Borussia Dortmund II, dem aktuellen Tabellenneunten. Mut dürfte Viktoria das Hinspiel machen, das die Berliner 2:1 für sich entscheiden konnten. Allerdings hatten sie im Herbst als Folge des sensationellen Saisonstarts sogar noch Kontakt zum Tabellenführer, der bereits zu diesem Zeitpunkt 1. FC Magdeburg hieß. Jetzt liegt vor Aufsteiger Viktoria noch ein langer Weg, um am Ende der Saison die Klasse zu halten.

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