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Velimir Petkovic will einen kühlen Kopf bewahren - nicht einfach bei all den Ausfällen im Kader.

© Jörg Carstensen/dpa

Handball: Die Füchse laufen ihren Ansprüchen hinterher

Die Berliner starteten mit Titelambitionen, müssen sich jetzt aber der Realität stellen: Der Kader gibt das nicht her. Petkovic will trotzdem ruhig bleiben.

Velimir Petkovic machte eine lange, lange Kunstpause. Für gewöhnlich ist der Trainer der Füchse Berlin nicht auf den Mund gefallen, diesmal passte ihm die Frage allerdings überhaupt nicht. Ob sein Team nun, nach zwei Niederlagen in den ersten drei Spielen der Bundesliga-Saison 2018/19, der Musik hinterherlaufe, wollte jemand nach der 25:30- Niederlage am Dienstag im Spitzenspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt wissen. „Ich weiß nicht, warum man jetzt damit anfängt“, sagte der Trainer, „jeder hat doch gesehen, was los war und woran es gelegen hat.“

Im Duell zweier hochgerüsteter Teams, die vielen Experten vor dem Saisonstart als Titelkandidaten galten, hatten die Berliner gewissermaßen mit stumpfen Waffen gekämpft. „Ich würde das Spiel gern noch mal von vorn sehen, wenn bei uns alle Leute an Deck sind“, sagte Manager Bob Hanning, „dann läuft es mit Sicherheit ganz anders.“ Vor allem der fortwährende Ausfall der Linkshänder Fabian Wiede und Hans Lindberg beraubte Petkovic zahlreicher taktischer wie personeller Varianten. Nach wenigen Wochen der noch jungen Saison muss Petkovic nun schon wieder fünf Leute ersetzen – allesamt gestandene Nationalspieler. Trotzdem konnte auch der Manager nicht leugnen, dass die mit großen Erwartungen in die Saison gestarteten Füchse bislang den Zielvorgaben hinterherlaufen. Mit 2:4 Punkten belegen sie aktuell den 13. Tabellenplatz; am Ende der letzten Saison wies die Statistik insgesamt nur 15 Minuspunkte aus. Nun sind es nach drei Spieltagen bereits vier.

„Trotzdem werden wir jetzt nicht den Kopf verlieren“, sagte Petkovic, „ich bin ein erfahrener Trainer – ich weiß schon, was ich zu tun und was ich zu lassen habe.“ Immerhin bleibt dem 62-Jährigen gut eine Woche lang Zeit, um detailliert mit seinem Team zu arbeiten und gut vorbereitet in das Heimspiel gegen die bislang ungeschlagene Abordnung der TSV Hannover-Burgdorf am kommenden Donnerstag zu gehen. „Unsere nächsten beiden Heimspiele haben es wirklich in sich“, sagte Hanning, „das muss ich, glaube ich, niemandem erzählen.“ Neben den Niedersachsen bekommen es die Füchse mit dem SC Magdeburg zu tun, der bislang einen starken Eindruck hinterlassen hat und ebenfalls verlustpunktfrei ist.

Eine gute Nachricht gab es dann doch noch am Dienstagabend – oder besser gesagt: eine von Hoffnung geprägte Prognose. „Wir gehen davon aus, dass Fabi gegen Hannover wieder dabei sein kann“, sagte Hanning – und meinte Nationalspieler Fabian Wiede, der nach eigenem Ermessen schon gegen Flensburg hätte auflaufen können. „Wir wollten aber kein Risiko eingehen“, sagte Bob Hanning. Wenn die Füchse Berlin im Moment eines nicht brauchen, dann sind es weitere schwer verletzte Handballer.

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