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Ja! Füchse-Torwart Silvio Heinevetter jubelt.

© dpa

Handball-Bundesliga: Von Fairplay bis zu lautstarken Fans: Das Erlebnis Füchse Berlin

Die Füchse gewannen souverän gegen Gummersbach. Dabei bekam unser Schülerpraktikant einen interessanten Einblick in die Arbeit eines Journalisten.

Als wir bei der Max-Schmeling-Halle ankamen, war ich erst einmal überrascht und auch erfreut, als wir durch einen Presseeingang gehen durften. Das ging schneller und besser, als mit den Fans anstehen zu müssen. Unsere Rucksäcke wurden kontrolliert und es wurden Bändchen an sie gebunden. Das war die Kennzeichnung dafür, dass die Rucksäcke schon kontrolliert wurden. Anschließend sind wir durch einen langen Flur  gelaufen. Eine Frau hat mir dort meine „Eintrittskarte für Journalisten“ gegeben. Mit dieser konnte ich nachher auch in die Katakomben und zur Pressekonferenz gehen. Weil wir schon um 15:20 Uhr da waren und das Spiel erst um16 Uhr begonnen hat, war die Halle noch leer.

Perfekte Sicht in der Max-Schmeling-Halle

Der Platz war allerdings voll mit Spielern, die sich aufwärmten. Diese konnte ich auch hervorragend betrachten. Die Plätze für Journalisten sind nämlich direkt am Spielfeldrand, was mich erfreute. Und es war auch laut, da Musik lief. Ich war überrascht, wie haargenau und scharf die Spieler Pässe werfen konnten. Die meisten Spieler hätten auch wegen ihrer Größe und ihren Muskeln als Basketballer durchgehen können. Die Torhüter wärmten sich alleine auf, indem sie sich dehnten. Nachher gab es Passstafetten und Torwurfübungen vom Allerfeinsten. Zehn Minuten vor dem Spiel wurde die Halle immer voller und lauter, was nicht an der Musik lag.

Vor dem Anpfiff gab es viel Show. Der Ball wurde von dem Maskottchen Fuchsi feierlich auf einen Sockel gelegt, von dem der Schiedsrichter ihn bei Anpfiff auch nahm. Erst wurde das Team aus Gummersbach begrüßt und von allen Fans beklatscht, mich wunderte, dass auch die Füchse-Fans geklatscht haben. Im späteren Verlauf des Spieles wurde mir aber klar, dass Fairplay im Handball sehr groß geschrieben wird. Die Spieler schubsen sich auf den Boden  und dann hilft der eine dem anderen auf. Nach der Begrüßung von Gummersbach tanzten erst Cheerleader erstaunlich gut. Kurz danach kommen die Spieler durch das Maul eines Fuchses auf das Spielfeld. Alle Füchse-Fans stehen auf und klatschen. Man kann nicht mal sein eigenes Wort verstehen. Es werden Fahnen geschwenkt und die Spieler kommen, jeder einzeln, durch einen Tunnel von Cheerleadern die tanzen.

Beim Handball ist Fairplay wichtig

Alle Spieler und die Schiedsrichter stehen im Kreis. Dann klatschen sich alle ab. Wieder ein Zeichen von Fairplay. Dann geht es los und es kommt direkt zur Sache. Nach den ersten paar Minuten steht 3:2 für die Füchse. Paul Drux, der von den ersten drei Treffern zwei erzielte fällt mir mit seiner Stärke und Wucht auf. Er kann auch gut dribbeln, was sein Solo in der neunten Minute zeigt. Seine Würfe sind auch stark. Er hat in den ersten Minuten auch einen Siebenmeter rausgeholt, der von Lindberg verwandelt wurde. Im späteren Spielverlauf wird Lindberg aber immer unkonzentrierter und verfehlt einen Siebenmeter und einen weiten Wurf auf das leere Tor. Die Füchse spielen schöne Kombinationen. Mir fällt auf, dass beide das Spiel langsam aufbauen und wenn der Gegner den Ball verliert wird schnell umgeschaltet.

Nach einiger Zeit dominiert Füchse das Spiel. Das zeigt auch das Zwischenergebnis 7:4. Beeindruckt bin auch von dem Torwart der Füchse Silvio Heinevetter. Er hat viele Bälle, die schwer zu halten waren, gehalten. Wenn er das jedes Spiel so macht, dann ist der Preis zum Spieler des Monats der Füchse auf jeden Fall verdient. Den hat er nämlich nach dem Spiel erhalten. Eine Unsportlichkeit gab es in diesem Spiel aber. Bei einem Siebenmeter hat Köpp Heinevetter den Ball in das Gesicht geworfen. Dafür bekam er die verdiente rote Karte und es kam zu einer Auseinandersetzung, die aber gleich beendet wurde.

Als der Torwart von den Füchsen für kurze Zeit ausgewechselt wurde, habe ich mich kurz gewundert, weil die Gummersbacher freie Bahn zum Tor gehabt hätten. Allerdings ist bei Ballverlust der Füchse in der Offensive ein Spieler schnell aus dem Feld gerannt, damit Heinevetter eingewechselt wurde. Trotzdem war diese Formation risikoreich und hätte durchaus bestraft werden können. Die Füchse sind in der ersten Halbzeit klar überlegen gewesen und führten verdient mit sechs Punkten Vorsprung 13:7.

Lautstarke Fans feuern Füchse an

Das feierten die Fans auch lautstark, als in der Pause die Cheerleader tanzten. Die Spieler wärmten sich in der Pause noch ein, zwei Minuten auf und dann ging es weiter. Die Füchse hatten zwar immer noch schöne Kombinationen und machten weiter gute Würfe, aber die Gummersbacher hatten auch einige schöne Würfe, von denen viele, wie einer in der 49. Minute von Gharehlou, im Tor endeten. In der 56. Minute gab es noch einmal lauthalse Proteste von den Füchse-Fans, als Marsenic am Boden liegen blieb, aber der Schiri nicht pfiff.

Nach dem Spiel sind wir noch zu den Katakomben gegangen und haben Paul Drux interviewt. Er hat zum Beispiel  über das Spiel, sein kraftaufwendiges Spiel und die WM geredet. Dann sind wir wieder durch einen langen Flur gegangen, um in ein sehr großes Zimmer zu kommen. Dort gab es noch die Statistiken des Spiels und halbe Brötchen zur Stärkung. Kurze Zeit später wurde hier die Pressekonferenz abgehalten. Die beiden Trainer und der Geschäftsführer von den Füchsen haben über das Spiel geredet und Fragen beantwortet. Nach der Pressekonferenz beantwortete auch noch der Füchse-Geschäftsführer Fragen der Journalisten. Das war es dann auch für mich. Handball hat mich mit der Stimmung, dem Fairplay und den vielen schönen Kombinationen positiv überrascht.

Damiano Quinque

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