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Silvio Heinevetter zeigte bei den Füchsen wieder starke Paraden.

© Fabian Sommer/dpa

Update

Handball-Bundesliga: Füchse feiern Pflichtsieg gegen Lemgo

Letztlich souverän setzten sich die Berliner trotz Durchhängern gegen den TBV Lemgo durch. Das Verletzungspech bleibt den Füchsen allerdings treu.

Wenn Johan Koch auf dem Boden liegt, muss wirklich Außergewöhnliches passiert sein. Schauspielerei und Theatralik stehen im Handball bekanntlich auf dem Index - und Koch, der Kreisläufer der Füchse Berlin, zählt zweifelsfrei zu den zähesten und resistentesten Vertretern seines Berufsstandes. Am Sonntagnachmittag hat es den Dänen mit den breiten Schultern allerdings so richtig entschärft, nach einem Zweikampf griechisch-römischer Prägung mit dem Lemgoer Tim Suton musste er lange Zeit behandelt und später untersucht werden. Koch erlitt eine Verletzung am Kopf. Deshalb konnte der 27-Jährige am Sonntagabend nicht mit der Mannschaft zur Vereins-WM nach Doha reisen.

Im Heimspiel gegen den TBV Lemgo-Lippe sollte es die einzige Schrecksekunde für die personell ohnehin arg geschwächten Berliner bleiben. Vor 7360 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle erledigten sie nach zuletzt zwei Siegen bei den Abstiegskandidaten Bietigheim und Ludwigshafen souverän ihre nächste Pflichtaufgabe: Nach 60 unterhaltsamen Minuten setzte sich das Team von Trainer Velimir Petkovic mit 29:23 (15:10) gegen die Ostwestfalen durch. Für die Füchse war es wettbewerbsübergreifend bereits der siebte Sieg in Folge. "Wir sind hochkonzentriert und mit einer guten Einstellung reingegangen und haben am Ende verdient gewonnen", sagte Petkovic. "Gerade die erste Halbzeit war tip top, darauf können wir aufbauen", ergänzte Keeper Silvio Heinevetter.

Schon zur Pause führten die Füchse sicher

In ihrem ersten Heimspiel seit zwei Wochen erwischten die Füchse den besseren Start, schnell führten sie mit 12:6. Besonders positiv aus Berliner Sicht war dabei ein Faktor, den man schon beim Sieg gegen den bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer SC Magdeburg hatte beobachten können: ihre schwer ausrechenbare Offensive, die nach Problemen zum Saisonstart immer besser in Schwung kommt. Gegen Lemgo spielten die Füchse ihre Angriffe lange, konsequent und zielführend aus und verteilten die Verantwortung auf viele Schultern; zur Pause hatten sich bereits acht verschiedene Berliner Spieler in die Torschützenliste eingetragen.

Weil sich auch Silvio Heinevetter im Füchse-Tor nach einer Viertelstunde dafür entschied, aktiv an der Partie teilzunehmen und im weiteren Verlauf einige spektakuläre Paraden zeigte, konnten die Gastgeber bis zum Seitenwechsel (15:10) für relativ klare Verhältnisse sorgen. "Diese Hypothek war zu groß, um es noch einmal spannend machen zu können", sagte Lemgos Trainer Florian Kehrmann. Nach der Pause investierten die Gäste wesentlich mehr und wurden den Berlinern tatsächlich noch gefährlich.

Zwei Mal konnten sie den Rückstand auf zwei Trefferverkürzen - in beiden Fällen verhinderte Heidevetter im Füchse-Tor Schlimmeres. Inder Schlussphase konnte sich Petkovic so auch den Luxus erlauben, seine Mannschaft auf vielen Positionen rotieren zu lassen. Bester Berliner Schütze war Hans Lindberg mit sieben Treffern. "Ich hoffe, dass wir ein bisschen Kraft gespart haben", sagte der Trainer, "die nächsten Tage werden hart genug." Bereits am Dienstag treffen die Füchse im Viertelfinale der Vereins-WM auf den brasilianischen Vertreter ES Taubate.

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