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Meistens einen halben Schritt zu spät. Jakov Gojun und die Füchse Berlin waren chancenlos gegen Jim Gottfridsson und seine Flensburger.

© dpa

Handball-Bundesliga: 21:29 - Füchse Berlin verlieren Spitzenspiel in Flensburg

20 Minuten lang spielen die Füchse sehr gut mit in Flensburg - dann lassen sich die Berliner überrollen und verlieren 21:29.

Mitte der zweiten Halbzeit spielten taktische Belange plötzlich keine Rolle mehr. Velimir Petkovic versuchte stattdessen, seine Mannschaft auf emotionaler Ebene zu erreichen. „Wir glauben nicht mehr an uns“, schimpfte der Trainer der Füchse Berlin während einer Auszeit. „Warum glauben wir nicht mehr an uns, kann mir das jemand sagen?“

Es war eine berechtigte Frage, die Petkovic in der Schlussphase des Spitzenspiels der Handball-Bundesliga zwischen seinem Team und der SG Flensburg–Handewitt aufwarf. 20 Minuten lang hatte es verdächtig danach ausgesehen, als hätten die Gäste aus der Hauptstadt den besseren Matchplan, als würde ihnen tatsächlich etwas einfallen gegen das gefürchtete Tempospiel der Norddeutschen. Zwischenzeitlich führten die Füchse mit 6:2, dummerweise waren da noch über 40 Minuten auf der Uhr – genug Zeit für die Flensburger, ihre Stärken einzubringen und das Match noch zu drehen. Nach einer am Ende deutlichen 21:29 (10:14)-Niederlage mussten die Berliner der SG bis auf Weiteres Tabellenplatz zwei überlassen, der am Saisonende zur garantierten Teilnahme an der Champions League berechtigt. „Wir wussten, dass das heute ein Vier-Punkte-Spiel ist, mit dem wir sie auf Abstand halten können“, sagte Rückraumspieler Fabian Wiede bei „Sky“. „Leider ist uns das nicht gelungen, obwohl wir richtig gut angefangen haben.“

Nach besagtem Blitzstart scheiterten die Füchse vor allem an einem Mann, den im Grunde niemand zwischen den Flensburger Pfosten erwartet hatte; für gewöhnlich ist Kevin Möller die Nummer zwei unter den SG-Torhütern, am Donnerstag erhielt er überraschend den Vorzug vor Mattias Andersson – und rechtfertigte diese Entscheidung in jeder Sekunde. Am Ende des Tages wies die Statistik 17 Paraden für den Dänen aus. Lediglich sein Landsmann Hans Lindberg zeigte kaum Nerven im Duell mit dem Keeper. Mit insgesamt neun Treffern war Lindberg einmal mehr bester Werfer auf Seiten der Füchse – ohne die Treffer des Rechtsaußen wäre aus einer ohnehin bitteren Niederlage ein Debakel geworden.

„Ich kann und will meiner Mannschaft trotzdem keine Vorwürfe machen, im Gegenteil: sie verdient Lob“, sagte Coach Petkovic, der große Kritik an der Schiedsrichterleistung übte. „Wir haben hier keine faire Chance bekommen“, schimpfte Petkovic. Diese Ansicht hatte er allerdings exklusiv. Fabian Wiede etwa befand: „Manchmal reagiert Petko einfach über, das wissen wir ja.“

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