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Der Auftritt von Hakan Calhanoglu im "Aktuellen Sportstudio" sorgte für viel Aufsehen.

© dpa

Hakan Çalhanoğlu: Bemerkenswert naiv - und bemerkenswert peinlich

Hakan Çalhanoğlu von Bayer Leverkusen hat in Zeiten mediengeschulter Jungprofis ein bemerkenswertes Interview im „Aktuellen Sportstudio“ hingelegt - bemerkenswert naiv und bemerkenswert peinlich. Ein Kommentar.

Es war in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswerter Auftritt, den der Leverkusener Fußballprofi Hakan Çalhanoğlu am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ hingelegt hat: Bemerkenswert offen („Ich weiß nicht, wie das mit dem Töre war, ob der was genommen hat“), bemerkenswert naiv („Dann hat der gesagt, beweg dich nicht, sonst erschieß ich dich – und dann – egal, hin und her“), bemerkenswert peinlich („Aber er hat nichts gemacht … weil sonst hätte er geschossen“).

Seine ungefilterten Aussagen fallen nicht nur aufgrund der, sagen wir, ungewöhnlichen Thematik auf. Sondern auch, weil man diese Art der öffentlichen Selbstentblößung von den mediengeschulten Jungprofis der Fußball-Bundesliga nicht mehr gewohnt war. Auch früher hat es Spieler gegeben, deren rhetorisches Talent überschaubar war: Gerd Müller etwa oder den Mannheimer Fritz Walter. Aber sie mussten nicht täglich in eine Vielzahl von Mikrofonen und Aufnahmegeräten sprechen. Der Fall Hakan Çalhanoğlu zeigt nun, wie sinnvoll es inzwischen ist, einen jungen Profi auf ein Leben in der Öffentlichkeit vorzubereiten. Weshalb sich nun sein Berater (der Vater) und der Verein Bayer Leverkusen Vorwürfe machen müssen.

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Hakan Calhanoglu: Man kann nur hoffen, dass sich dieses Interview nicht nachhaltig negativ auf seine Karriere auswirkt

Es wird sich erst in den nächsten Tagen und Wochen zeigen, wie groß der Imageschaden ist, den Hakan Calhanoglu erlitten hat. Dem ersten Shitstorm im Internet nach zu urteilen, ist er immens. Man kann für den 20-jährigen Deutsch-Türken nur hoffen, dass sich dieses Interview nicht sogar negativ auf seine Karriere auswirkt. Denn Kicken kann er.

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