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Schmeißt sich in jeden Ball. Erling Haaland im Duell mit Keven Schlotterbeck.

© Guido Kirchner/dpa

Haaland trifft doppelt, BVB gewinnt 5:0: Der 1. FC Union ist in Dortmund ohne Chance

Borussia Dortmund zeigt dem 1. FC Union beim 5:0 die Grenzen auf, Erling Haaland ist nicht zu stoppen. Deutlich wird es aber erst zum Schluss.

Die Fans des 1. FC Union waren durchaus optimistisch angereist zum Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund. Viele der rund 6500 Berliner hatten noch den rauschhaften Sieg aus der Hinrunde im Hinterkopf und ihre roten Regenjacken aus dem Jahr 2016 an. „Keine Wand ist unbezwingbar“ war darauf zu lesen und das bezog sich natürlich auf die Dortmunder Südtribüne, auch bekannt als Gelbe Wand.

Zwei Mal waren die Berliner im DFB-Pokal bereits zu Gast gewesen beim BVB und es hatte jeweils nicht viel gefehlt zur Sensation.

Am Samstag war die Gelbe Wand allerdings viel zu steil, zu laut, zu übermächtig. Union verlor das erste Bundesliga-Spiel in Dortmund vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Westfalenstadion durch Tore von Jadon Sancho, Marco Reus, Axel Witsel und zwei Treffer von Erling Haaland 0:5 (0:2). „Man muss auch mal anerkennen, dass der BVB eine überragende Mannschaft hat und eine Klasse stärker ist“, sagte Unions Kapitän Christopher Trimmel.

Haaland zum ersten Mal in der Startelf

Sein Trainer Urs Fischer veränderte die Mannschaft im Vergleich zum Sieg gegen Augsburg nur in der Offensive. Statt Marcus Ingvartsen und Anthony Ujah spielten Marius Bülter, der im Hinspiel noch zwei Toren erzielt hatte, und erstmals von Beginn an Neuzugang Yunus Malli. Beim BVB rückte Erling Haaland nach fünf Toren bei zwei Jokereinsätzen ebenfalls zum ersten Mal in die Startelf.

Zu Beginn sah es so aus, als hätten die Berliner sich die Forderung ihres Trainers nach Mut zu Herzen genommen. Es waren keine drei Minuten gespielt, als Bülter an einer Flanke von Christopher Trimmel nur um Zentimeter vorbeirutschte.

Ein frühes Tor hätte Union natürlich in die Karten gespielt – vor allem gegen eine Dortmunder Mannschaft, die zuletzt zwar offensiv brillierte, defensiv aber sehr anfällig war.

Ohne Freude bei der Rückkehr. Neven Subotic schaute oft nur hinterher.
Ohne Freude bei der Rückkehr. Neven Subotic schaute oft nur hinterher.

© Leon Kuegeler/Reuters

Der BVB steckte diesen ersten kleinen Schreck allerdings weg wie ein Spitzenteam. Von Minute zu Minute lief der Ball besser durch die Reihen der Gastgeber und sobald diese das Tempo anzogen, wirkte Union hilflos. Sowohl läuferisch als auch mental waren die Dortmunder einfach schneller. Eine erste Chance von Haaland und Reus konnte Torwart Rafal Gikiewicz mit Glück und Geschick noch vereiteln, doch schon in der 13. Minute erzielte der BVB das 1:0.

Eine eigentlich bereits geklärte Aktion machte Christian Gentner durch einen Fehlpass am eigenen Strafraum wieder gefährlich und den Schuss von Sancho fälschte Keven Schlotterbeck unhaltbar ab.

Die Berliner wackelten nun gewaltig. Raphael Guerreiro scheiterte mit einem Freistoß an Gikiewicz und dieser ermöglichte Sancho kurz darauf durch einen fatalen Fehlpass eine gute Chance. Bis zum zweiten Dortmunder Tor dauerte es dennoch nicht lange. Nach einer Ecke spielte Julian Brandt eine scharfe Flanke durch den Strafraum, die Haaland mit seinem unheimlichen Torriecher am langen Pfosten über die Linie drückte.

„In den ersten 25, 30 Minuten waren wir nicht im Spiel”, sagte Unions Verteidiger Marvin Friedrich. „So darf man nirgendwo auftreten, auch nicht in Dortmund.“ Von Friedrichs Team kam nach vorne bis auf eine Chance von Schlotterbeck nach einem Freistoß von Trimmel nichts und da der BVB bei seinen guten Möglichkeiten immer wieder einen Schlenker zu viel machte, waren die Berliner mit dem 0:2 sehr gut bedient.

Gikiewicz leistet sich schlimmen Fehlpass

Kurz nach der Pause leistete sich Gikiewicz einen weiteren schlimmen Fehlpass auf Sancho, hatte aber wiederum Glück. Dortmund wähnte sich nun in Sicherheit und presste nicht mehr so aggressiv, Bülter vergab Unions beste Möglichkeit mit einem Schuss knapp neben den kurzen Pfosten.

Die Berliner witterten ihre Chance – und liefen dem BVB ins Messer. Nach einem Ball in die Tiefe war Haaland zu schnell für die Hintermannschaft und wurde von Gikiewicz gefoult. Reus verwandelte den fälligen Strafstoß und damit war Unions Gegenwehr gebrochen. Urs Fischer nutzte die Zeit und ermöglichte Grischa Prömel nach seiner langen Verletzung wichtige Einsatzminuten.

Der Mittelfeldspieler war kaum auf dem Platz, da musste er schon mit ansehen, wie Witsel auf 4:0 erhöhte und Haaland erneut zuschlug. „Wenn du 0:3 in Dortmund hinten bist, musst du auch mal einen Riegel davor schieben, damit du nicht noch das vierte oder fünfte Tor bekommst“, sagte Fischer. Die Gelbe Wand bleibt für Union vorerst unbezwingbar.

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