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Kleiner Pokal, große Freude. Der Ryder Cup geht wieder an Team USA.

© Imago

Golf-Spektakel in Whistling Straits: US-Team gewinnt Ryder Cup gegen Europa klar

Ganz klare Sache im 43. Ryder Cup. Das favorisierte US-Team lässt den Europäern beim 19:9 keine Chance. Entsprechend groß fällt die Party aus.

Der erst 24 Jahre alte Collin Morikawa machte auf dem 18. Grün des Whistling Straits Golf Courses den Triumph für das favorisierte US-Team beim 43. Ryder Cup perfekt. Unter dem ohrenbetäubenden Jubel von rund 40 000 Fans eroberten die US-Amerikaner beim prestigeträchtigen Kontinentalvergleich am Sonntag mit 19:9 Punkten die goldene Trophäe von den Titelverteidigern aus Europa zurück. Durch Morikawas Remis gegen den Norweger Viktor Hovland waren die Herausforderer bereits vor dem Ende aller zwölf Einzel-Matches uneinholbar mit 14,5 Punkten in Führung gegangen.

US-Kapitän Steve Stricker war nach dem grandiosen 19:9-Triumph seines jungen Teams überglücklich: „Sie hatten diese Woche eine Mission. Dies ist eine neue Ära für das US-Golf. Sie sind jung. Sie kommen mit viel Leidenschaft und viel Energie. Sie sind einfach so gut.“ Es war der höchste Sieg eines Teams in der modernen Ära des Ryder Cups.

Die favorisierte US-Auswahl war am Finaltag mit einer klaren 11:5-Führung in die abschließenden Einzel auf dem spektakulären Golfplatz am Ufer des Michigansees im US-Bundesstaat Wisconsin gestartet. Mit dem Erfolg verbesserten die US-Amerikaner ihre Bilanz im wichtigsten Team-Wettbewerb im Golfsport auf 27 Siege, 14 Niederlagen und zwei Unentschieden.

Die Dominanz der jungen US-Stars war vor heimischem Publikum erdrückend. Die im Durchschnitt in der Weltrangliste viel besser platzierten US-Amerikaner ließen den Titelverteidigern aus Europa an allen drei Tagen kaum eine Chance. Der beste Punktesammler für das US-Team war Dustin Johnson. Der Weltranglisten-Zweite gewann alle fünf Partien, in denen er eingesetzt wurde. So siegte am Ende die individuelle Klasse der US-Stars gegen den vielbeschworenen Teamgeist der Europäer.

Europas Star Rory McIlroy war den Tränen nahe

Allerdings war bei den sonst meistens auf sich fokussierten Einzelkämpfern aus den USA auch so etwas wie Teamspirit zu spüren. Die Stars rissen sich zusammen und konzentrierten sich voll auf den Gewinn des Ryder Cups. Bestes Beispiel dafür war, dass Kraftprotz Bryson DeChambeau und der viermalige Major-Sieger Brooks Koepka ihre persönliche Fehde für die Ryder-Cup-Woche auf Eis legten und ihr ganzes Können voll in den Dienst des Teams stellten.

Den Europäern blieb am Finaltag das dringend benötigte „Wunder von Whistling Straits“ verwehrt. Der Rückstand des Teams von Kapitän Padraig Harrington nach den ersten beiden Tag war einfach zu groß. Neun Punkte hätten die Spieler um den Weltranglistenersten Jon Rahm aus den zwölf Eintel-Matches gebraucht, um den Titel von vor drei Jahren aus Paris zu verteidigen.

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Wie tief die Enttäuschung bei den Europäern nach dieser Niederlage saß, zeigte die Reaktion eines völlig aufgelösten Rory McIlroy. „Ich liebe es, ein Teil davon zu sein. Ich liebe dieses Team und ich liebe meine Teamkollegen so sehr“, sagte Nordirlands Golfstar in einem TV-Interview und kämpfte mit den Tränen. „Ich hätte mehr für das Team tun sollen.“ McIlroy konnte bei diesem Ryder Cup nur sein Einzel für die Europäer gewinnen.

Die Europäer werden sich nun überlegen müssen, wie sie ihr Team für die Zukunft aufstellen wollen. Ob die drei englischen Routiniers Lee Westwood (48 Jahre), Ian Poulter (45) und Paul Casey (44) in zwei Jahren beim 44. Ryder Cup in Rom noch mit von der Partie sein werden, ist fraglich.

Ein anderer Europa-Veteran sorgte auf dem Whistling Straits Golf Course dagegen für positive Schlagzeilen. Der 41-jährige Spanier Sergio Garcia hatte am Samstagnachmittag seinen 25. Matchgewinn bei seiner insgesamt zehnten Ryder-Cup-Teilnahme gefeiert. Kein anderer Spieler holte in der Historie des Wettbewerbs mehr Siege. (dpa)

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