zum Hauptinhalt
Tolle Aussichten. Gianni Infantino lebt jetzt in Zürich und Doha.

© dpa

Gianni Infantino wohnt jetzt auch in Katar: Der Fifa-Chef macht sich die Welt noch schöner

Im WM-Jahr will Gianni Infantino vor Ort anpacken und hat sich deshalb in Katar ein Haus gemietet. Nun hat der Fifa-Chef endlich alles im Blick. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Die gute Nachricht vorweg. Gianni Infantino und seiner Familie geht es gut. Sehr gut sogar und das lässt sich ja in dieser Zeit nicht von allen Menschen sagen. Infantino aber hat aus der Krise bemerkenswert viel gemacht, er hat sich nämlich neben seinem Hauptwohnsitz in Zürich auch noch einen zweiten Wohnsitz besorgt, er ist mit seinen Lieben nach Katar gezogen.

Und das macht allein schon beim Blick aufs Thermometer Sinn: In Zürich waren es am Montag schlappe zwei Grad, in Doha dagegen schnucklige 24. Zudem ist es ja so, dass er in seinem Job als Präsident des Fußballweltverbandes Fifa in Katar auch beruflich etwas vorzubereiten hat, denn schließlich wird dort die Weltmeisterschaft am Ende des Jahres ausgetragen. Und das kann er nicht nur aus dem Homeoffice machen.

Ganz schön clever ist er dieser Schweizer Sportfunktionär. Da kann sich der Rest der Menschheit schon was abschauen. Berufliches und Privates so zu verquicken und dabei keine Angriffsfläche zu bieten: Er verbringe die Hälfte seiner Arbeitszeit in Doha, bestätigt die Fifa in einer Stellungnahme. Das Haus in der katarischen Hauptstadt ermögliche es ihm, viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Steuern zahle er weiterhin der Schweiz.

Das beruhigt ungemein, wobei jetzt womöglich die Frage aufploppen könnte, ob die Mächtigen in Katar ihm bei der Miete für das Familienheim entgegen gekommen sind? Aber darauf wird der Schweizer Funktionär sicher vorbereitet sein, das wird an ihm abprallen. Wie auch jede Diskussion um die Fragwürdigkeit dieser Veranstaltung in einem Staat, der es mit den Menschenrechten nicht ganz so genau nimmt.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]

So stützt der Umzug der Familie Infantino nach Katar auch wieder die klare Richtung der Fifa: Kritische Diskussionen zum Thema WM-Austragungsort sind nicht erwünscht und Infantino ist nun mit dem Turbo in der entgegengesetzten Richtung unterwegs.

Die Vorbereitung und Durchführung der WM in Katar sei sowohl für den Fußball und die Fifa als auch für Katar ein Projekt von herausragender Bedeutung, lässt er sich zitieren. Ein Wahnsinn.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false