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Sie brüllen wieder. Die Eisbären, hier Maskottchen Bully, freuen sich über einen starken Start in die DEL.

© Andreas Gora/dpa

Gelungener Start in die neue DEL-Saison: Eisbären Berlin starten mit Heimsieg

Zum Saisonstart schaffen die Berliner den von den Fans erhofften souveränen Sieg. Vor allem im zweiten Drittel dreht das Team gegen Wolfsburg auf.

In der neuen Saison soll alles ein bisschen anders laufen für die Eisbären Berlin. Und deswegen gab es am Freitagabend auch schon vor dem Beginn des Auftaktspiels gegen die Grizzlys Wolfsburg ein paar offensichtliche Veränderungen in der Arena am Ostbahnhof. Der aufblasbare Eisbären-Kopf, durch den die Spieler der Gastgeber auf das Eis kommen, steht nun links von der Gegenkurve. Auf der anderen Seite prangt dafür ein neues Banner über den Stehplätzen der Treuesten der Treuen. „Hartmut-Nickel-Kurve“ steht darauf, in Gedenken an die im Sommer verstorbene Eisbären-Legende.

Richtig laut wurde es dort erstmals nach acht Minuten und 34 Sekunden. Marcel Noebels gelang das erste Tor in der neuen Saison für die Eisbären, am Ende hieß es vor 12.715 Zuschauern 4:1 (1:0, 3:0, 0:1) für die Berliner.

Neun Zugänge hatte der selbst erst im Sommer verpflichtete Headcoach Serge Aubin gegen die Grizzlys aufgeboten, was sein frisch zusammengestelltes Team in diesem ersten Spiel der neuen Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zeigte, konnte sich durchaus sehen lassen. Die Eisbären spielten mutig nach vorn, griffen oft schon in der gegnerischen Zone die Wolfsburger an und machten den Gästen damit den Spielaufbau schwer. Trotzdem kamen auch die Grizzlys zu ihren Chancen, weil die Berliner vor dem eigenen Tor anfangs nicht immer resolut genug aufräumten. Goalie Sebastian Dahm war deshalb wiederholt gefordert, die dänische Nummer eins im Eisbären-Kasten machte dabei aber durchweg eine gute Figur.

Im zweiten Drittel drehten die Gastgeber dann so richtig auf. Erst landete ein mehrfach abgefälschter Schuss von Sean Backman aus spitzem Winkel im Grizzlys-Netz und dann schlugen die Neuzugänge zu. Pierre-Cedric Labrie schloss zunächst einen Alleingang zum 3:0 ab, dann traf Maxim Lapierre in Unterzahl gar zum 4:0. Die Stimmung in der Arena war bestens, derart strukturiertes Eishockey hatten die Fans hier von der eigenen Mannschaft in der Vorsaison nur selten gesehen.

Lukas Reichel (l.) und die Eisbären blieben am Sonntag in Wolfsburg standhaft.
Lukas Reichel (l.) und die Eisbären blieben am Sonntag in Wolfsburg standhaft.

© Andreas Gora/dpa

Und die Jungen? Immerhin drei deutsche Talente bei den Eisbären gaben am Freitag ihr Debüt. Der 17-jährige Lukas Reichel deutete dabei immer wieder sein Potenzial an, technisch und läuferisch hat er schon ein bemerkenswertes Niveau. „Es ist unglaublich vor so vielen Fans zu spielen“, sagte er nach dem ersten Drittel.

Gleiches dürfte auch Fabian Dietz gedacht haben, körperlich ist der schon ein bisschen weiter als Reichel. Und diese Vorzüge brachte er auch immer wieder in den Zweikämpfen zur Geltung. Einzig Sebastian Streu hatte eine eher unauffällige DEL-Premiere. Das Youngster-Trio fügte sich insgesamt aber so gut ins Team ein, dass das Fehlen der Altstars André Rankel und Florian Busch nie ins Gewicht fiel.

Vor dem Schlussabschnitt versprach James Sheppard grinsend, den Fuß jetzt nicht vom Gas nehmen zu wollen. Ganz so schwungvoll ging es dann aber doch nicht weiter. Allerdings wären auch eher die Grizzlys gefordert gewesen. Nach einer schwachen Saison 2018/19 hat sich auch bei Wolfsburg personell viel getan. Um die Eisbären wirklich ernsthaft zu fordern, reichte es aber für die Mannschaft des ehemaligen deutschen Nationaltrainers Pat Cortina nicht. Immerhin gelang Brent Aubin sechseinhalb Minuten vor dem Ende in Überzahl das Ehrentor.

Spanend wurde es danach aber nicht mehr – allenfalls virtuell. Denn die Eisbären hätten ihren gelungenen Auftakt sogar noch mit der Tabellenführung krönen können. Dass es dafür letztlich nicht mehr reichte, können die Berliner verschmerzen. Zumal in den kommenden Wochen härtere Brocken auf das Team von Serge Aubin warten. Zum Beispiel schon am Sonntag, wenn das erste Auswärtsspiel in Bremerhaven ansteht.

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