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Es besteht ein Zusammenhang zwischen American Football und der Nervenkrankheit CTE.

© dpa

Gehirnerschütterungen im Sport: NFL-Offizieller bestätigt Zusammenhang zwischen CTE und Football

Die gefährliche Nervenkrankheit CTE korreliert offenbar mit bestimmten Sportarten wie American Football. Auch der Fußball wird immer stärker unter die Lupe genommen.

Mediziner sind sich schon seit Jahren sicher, dass es einen Zusammenhang zwischen der Nervenkrankheit CTE und Sportarten wie American Football, bei denen es zu vielen leichten und schweren Hirntraumata kommt, gibt. Nun hat erstmals ein Funktionär der National Football League (NFL) eine Korrelation bestätigt.

"Die Antwort ist wohl Ja", sagte Jeffrey Miller, als NFL-Vizepräsident für Gesundheit und Sicherheit verantwortlich, bei einem Runden Tisch des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten zur Frage nach möglichen Verbindungen.

Laut der US-amerikanischen Nationalbibliothek der Medizin ist CTE eine eigenständige neurologische Erkrankung, die eindeutig durch Außeneinwirkungen verursacht wird. Die neurale Degeneration ist Folge kleiner, traumatisch bedingter Blutungen. CTE tritt demnach meist Jahre nach Beendigung der Sportkarriere mit progressivem Verlauf auf. Bei 34 American Football-Spielern, deren Gehirn nach ihrem Tod histologisch untersucht wurde, korrelierte der Ausprägungsgrad der CTE mit der Dauer der Sportausübung, der Zeit nach Beendigung der Sportkarriere und dem Todesalter. Die Krankheit kann Gedächtnisverlust, Depressionen und Demenz hervorrufen.

Diskussion nimmt immer mehr Fahrt auf

Jan Schakowsky, im Repräsentantenhaus Vertreterin des US-Bundesstaates Illinois, forderte die NFL zum Handeln auf. "Football ist schon wegen der regelmäßigen Hits ein Hochrisikosport, nicht nur weil es nachweisbar Gehirnerschütterungen gibt", sagte die Politikerin: "Die amerikanische Öffentlichkeit braucht einen ehrlichen Umgang mit den Risiken und mehr Forschung."

Die Diskussion über Hirntraumata im Sport nimmt auch in Deutschland immer mehr Fahrt auf, auch der Fußball bleibt von dem Thema nicht verschont. In Deutschland laufen bereits kleinere Studien, die untersuchen, ob zum Beispiel Kopfbälle nachhaltig Störungen im Gehirn verursachen können. In der Schweiz ist man diesbezüglich schon weiter. Dort wurde unter der Leitung des Mediziners Gery Büsser eine "Taskforce Concussion" (Gehirnerschütterung) ins Leben gerufen. (Tsp)

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