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Emphatisch, menschlich, gut. Trainer Hansi Flick bleibt bis Sommer Trainer des FC Bayern.

© Matthias Balk/dpa

Garantiert bis Sommer 2020: Warum Hansi Flick der einzig richtige Trainer für den FC Bayern ist

Dass Hansi Flick Trainer beim FC Bayern bleiben darf, ist nur folgerichtig. Auch deshalb, weil er eine ganz wichtige Komponente mitbringt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Michael Rosentritt

Halten wir mal fest: Der FC Bayern ist weder Herbst-, Weihnachts- noch Wintermeister geworden. Aber mit seiner Entscheidung vom vierten Advent hat er die besten Voraussetzungen geschaffen, um die wirklich wichtigen Titel in dieser Spielzeit mitspielen zu können. Der als Übergangstrainer engagierte Hansi Flick darf bis zum Sommer Trainer der Bayern bleiben. Mindestens. Gut so.

Im Fußball ist es ja oft so, dass große, ins Straucheln geratene Vereine mit einer Übergangslösung auf der neuralgischen Position nur Zeit verlieren. In diesem Fall aber hat der FC Bayern mit Flick Zeit gewonnen. Der Klub kann jetzt in Ruhe Ausschau halten nach einem für ihn perfekten Trainer.

Vielleicht werden sie dabei feststellen, dass sie diesen schon längst haben. Der 54-jährige Flick ist sicher nicht der große Name, der Welttrainer, den der FC Bayern dem eigenen Selbstverständnis nach haben muss. Doch weder mit Rehhagel, Trapattoni noch mit van Gaal, Guardiola oder Ancelotti gelang der große Wurf. Vielmehr war es der oft eingesprungene Heynckes, der sich als ideale Lösung entpuppte.

Flick selbst hat drei Jahre lang in den Achtzigern beim FCB unter dem Trainer Heynckes gespielt. Vieles von Heynckes färbte auf Flick ab. Neben der fachlichen Kompetenz bringt er eine ganz wichtige Komponente mit ein, die anderen mitunter abgeht: die menschliche Kompetenz. Flick ist einer, der bei allem Leistungsdruck ein Team auch mal umarmen kann. So hat er im Herbst eine verunsicherte, zerrissene, genervte und erschöpfte Mannschaft eingefangen, Leben eingehaucht und wieder aufgerichtet.

Er tat das mit Empathie und einfachen, klaren taktischen Maßnahmen, die rasch Wirkung zeigten – nach innen wie außen. Die Mannschaft wirkt nun stabil und inspiriert. Spielweise und Resultate stimmen wieder. Sensible Stars wie Philippe Coutinho und Thiago wurden nicht kaputtrotiert und Nachwuchstalente wie der 18-jährige Joshua Zirkzee ans Profiteam herangeführt.

Unter Flick schafften die Bayern zudem das Novum, alle sechs Vorrundenspiele der Champions League zu gewinnen. Und im Meisterrennen liegt der FCB wieder gut im Rennen. Vor allem aber stimmen Klima, Geist und Mentalität im Team. Das ist mehr, als sich der FC Bayern in so kurzer Zeit wünschen konnte.

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