zum Hauptinhalt
Erfolgsduo. Winx und Jockey Bowman sind zusammen unschlagbar.

© Bob Barker/AFP

Galopprennen: Ein genetischer Glücksfall

Die australische Stute Winx siegt mit Jockey Hugh Bowman im 26. Rennen in Folge und stellt einen neuen Rekord auf.

Es muss nicht immer der Melbourne Cup sein, jenes berühmte Galopprennen, das ganz Australien zum Stillstand bringt. Derzeit ist es die sieben Jahre alte Stute Winx, die einen Hype ohnegleichen Down Under auslöst. Am Samstag machte sich die Wunderstute auf der Rennbahn Randwick in Sydney unsterblich, als sie in den nach ihr benannten Winx-Stakes, einem Gruppe-I- Rennen über 1200 Meter, zu ihrem 26. Sieg nacheinander galoppierte, und damit die australische Rekordhalterin Black Caviar (25 Siege in Folge) ablöste.

In gewohnter Manier ließ Winx es ruhig angehen, um dann wie immer auf den letzten 200 Metern zu explodieren, und das gilt auf allen Distanzen zwischen 1200 bis 2040 Metern, auf denen sie bisher bei insgesamt 36 Starts und 30 Siegen angetreten ist. Diese Renntaktik ist nichts für schwache Nerven, allerdings hatten mehrere Fans 100.000 Dollar bei einer Gewinnquote von 110.000 Dollar bei den Buchmachern angelegt. Eine Relation, die schon unglaubliches Vertrauen in die Fähigkeiten dieser Stute und ihres Jockeys Hugh Bowman voraussetzt.

Ein Ende der Siegesserie ist nicht abzusehen

Beide bilden eine perfekt harmonierende Kombination. Das führte vor einigen Monaten dazu, dass Trainer Chris Waller einen Start von Winx absagte, weil Bowman verletzt war. Kein anderer Jockey soll die schon seit längerer Zeit als Nummer eins im internationalen Galopprennsport geführte Winx reiten. Ohne die Qualitäten eines Jockeys zu verklären, scheint der Erfolg dem Trainer Recht zu geben: Vermutlich könnte Bowman die Stute mit verbundenen Augen zum Sieg reiten, denn die Erfolgsgeschichte dauert nunmehr schon sechs Jahre, in denen die Stute umgerechnet 12,5 Millionen Euro zusammengaloppiert hat.

Nicht nur für die australischen Fans sind solche Vollblüter ein Genuss. Zu viele hervorragende Rennpferde wechseln zu früh – oftmals schon mit drei Jahren – ins Gestüt. Bei Winx allerdings ist ein Ende der Siegesserie nicht abzusehen und mindestens bis Ende November wird die Ausnahmestute noch Rennen bestreiten. Dabei ist es überflüssig, nach einer Erklärung zu suchen, denn Galopper wie Winx sind einfach ein genetischer Glücks- und Zufall.

Ulrich Nickesen

Zur Startseite