zum Hauptinhalt
Strecken für den DFB. Das südafrikanische Team wartet noch auf den ersten Punkt bei einer WM.

© Sebastian Gollnow/dpa

Fußball-WM der Frauen in Frankreich: Der lange Weg aus Südafrika

Deutschlands Gegner Südafrika ist erstmals bei einer WM dabei. Mut erhalten die Spielerinnen von der bekanntesten Sportlerin ihres Landes.

Die südafrikanischen Fußballspielerinnen haben in Paris Besuch von einer bekommen, die den Weltmeistertitel schon gewonnen hat. Die Mittelstreckenläuferin Caster Semenya schaute vor wenigen Tagen beim Nationalteam ihres Landes vorbei. Sie machte Fotos mit den Spielerinnen und sprach ihnen Mut für die kommenden Spiele zu. „Sie ist eine Legende“, sagte Stürmerin Jermaine Seoposenwe über Semenya. „Wenn eine wie sie zu uns kommt und uns sagt, dass alles möglich ist, ist das großartig.“

Zumindest der Einzug ins Achtelfinale scheint für das südafrikanische Team, dessen Spitzname „Banyana Banyana“ ist, aber nur noch schwer möglich zu sein. Nach zwei Niederlagen gegen Spanien (1:3) und China (0:1) liegt es auf dem letzten Platz der Gruppe B. Um doch noch weiterzukommen ist ein Sieg gegen Deutschland am Montag im abschließenden Vorrundenspiel Pflicht. Doch selbst bei einem frühen Ausscheiden könnte das südafrikanische Team stolz auf seine Leistung sein – denn für „Banyana Banyana“ war es die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft.

Auch Chile, Jamaika und Schottland sind zum ersten Mal beim Turnier dabei. Doch in der Weltrangliste liegt außer Jamaika (Platz 53) niemand so weit hinten wie Südafrika (49). Das Team von Trainerin Desiree Ellis ging als Außenseiter ins Turnier und bestätigte diese Rolle vor allem mit einer schwachen Leistung gegen China. Besser lief es bei der WM-Premiere gegen Spanien, als die Südafrikanerinnen zur Halbzeit sogar 1:0 führten. Nur dank zweier Elfmeter – einer davon war sehr umstritten – konnten die favorisierten Spanierinnen das Spiel noch für sich entscheiden.

Gutes Umschaltspiel

Einfach wird es also nicht für die Deutschen. „Sie sind gut im Umschaltspiel und eklig in den Zweikämpfen“, sagt Almuth Schult, die Torhüterin der Nationalmannschaft. In der Abwehr ragt bei den Südafrikanerinnen die Kapitänin Janine van Wyk heraus, die bei Houston Dash in den USA spielt. Sie ist die die Rekordnationalspielerin des Landes und war einer der Gründe, warum Südafrika überhaupt in Frankreich dabei sein darf. Bei der Afrikameisterschaft 2018 führte sie das Team aufs Feld, das im Halbfinale gegen Mali 2:0 gewann und durch den Finaleinzug die Qualifikation für die WM erfüllte.

Bei Afrikameisterschaften ist Südafrika seit Jahren erfolgreich dabei. 1995 nahm „Banyana Banyana“ erstmals teil und hat seitdem keines der Turniere verpasst. Gewinnen konnten die Südafrikanerinnen bislang aber noch nie, vor allem Nigeria scheint ein übermächtiger Gegner zu sein. Auch 2018 gewann Nigeria das Finale nach Elfmeterschießen. Damals stand es nach 90 Minuten 0:0 – ein Zeichen, was das größte Problem der Südafrikanerinnen ist: die Offensive. Auch gegen China gelang nach vorne nahezu gar nichts. Dass sich das gegen Deutschland ändert, ist nicht zu erwarten Aber Caster Semenya hat ja bei ihrem Besuch gesagt, dass alles möglich sei. Vielleicht hatte die Läuferin auch ein paar gute Tipps für die Stürmerinnen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false