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Spiralförmig. Diesen Silberpokal, hier gehalten von Uefa-Präsident Aleksander Ceferin, wollen Jogis Jungs bei der Nations League gewinnen.

© Jean-Christophe Bott/dpa

Fußball: Nations-League: Deutschland gegen zwei alte Rivalen

In der Gruppenphase der neu geschaffenen Nations League spielt der Weltmeister gegen Frankreich und die Niederlande.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat für die Premiere der umstrittenen Nations League die von Bundestrainer Joachim Löw erhofften attraktiven Gegner bekommen. In der Gruppenphase trifft die Weltmeister-Auswahl von September bis November in der Top-Staffel A auf Frankreich und die Niederlande. Das ergab die Auslosung für den neuen UEFA-Teamwettbewerb am Mittwoch in Lausanne. Den genauen Spielplan will die UEFA noch am späten Mittwochnachmittag bekanntgeben.

Löw verfolgte die Zeremonie im The Swiss Tech Center im dunklen Sakko und Rollkragen-Pulli entspannt von seinem Platz in der zweiten Reihe. "Starke Gegner" hatte er sich gewünscht. Portugals einstiger Mittelfeldstar Deco erfüllte dieses Begehren: Frankreich ist das bislang letzte Team, gegen das Deutschland eine Niederlage einstecken musste. Im EM-Halbfinale im Juli 2016 kam das Aus für Mesut Özil und Co. nach dem bitteren 0:2 in Marseille.

Seither ist der Weltmeister in 21 Spielen ungeschlagen. Im November 2017 reichte es im Test in Köln dank eines Last-Minute-Tores noch zu einem 2:2 gegen die starke Equipe Tricolore. Das bislang letzte Duell gegen Oranje liegt schon mehr als fünf Jahre zurück. In Amsterdam gab es im November 2012 in einem Test ein 0:0. Im gleichen Jahr hatte die DFB-Auswahl bei der EM gegen die Niederlande im Gruppenspiel durch zwei Tore von Mario Gomez mit 2:1 gewonnen.

Gruppe 4: Spanien gegen England

Auch in Gruppe 4 der Top-Liga stehen attraktive Begegnungen an: Spanien, England und Kroatien treffen aufeinander. In Gruppe 2 spielen Belgien, die Schweiz und Island, Europameister Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo duelliert sich mit Italien und Polen.

Als neuer österreichischer Nationaltrainer trifft Franco Foda in der zweitklassigen Liga B auf Nordirland sowie Bosnien und Herzegowina - und hat damit gute Chancen auf die Playoffrunde um ein EM-Ticket. Die von Michael Skibbe trainierten Griechen bekommen es in Liga C mit Ungarn, Finnland und Estland zu tun.

Die vier Gruppensieger qualifizieren sich für die Finalrunde vom 5. bis 9. Juni 2019. Der Gruppenletzte muss in der nächsten Auflage der Nations League in der B-Staffel antreten. Eine Titelvorgabe bekam Löw von DFB-Präsident Reinhard Grindel nicht. Aber: „Wir wollen eine gute Rolle spielen. Und jede große Nation will natürlich verhindern, dass sie in dem Wettbewerb absteigt“, sagte Grindel.

Die je vier Gruppensieger aller vier Staffeln haben zudem die Möglichkeit, sich in einem Playoff-Turnier im März 2020 für die folgende EM zu qualifizieren, sofern sie sich das Ticket nicht schon über die reguläre Ausscheidungsrunde gesichert haben.

Joachim Löw will eine neue Trophäe

Für Löw geht es um eine neue Trophäe, die silbernfarben an eine stilisierte Flamme erinnert. „Wir hatten oft Beschwerden, dass die stärksten Teams gegen schwächere Mannschaften spielen - jetzt spielen sie untereinander“, sagte Aleksander Ceferin, Präsident der Europäischen Fußball-Union, bei der Pokal-Präsentation zu den Vorteilen des neuen Wettbewerbs. „Gleichzeitig haben die kleineren Teams nun größere Chancen, sich zu qualifizieren.“

Vor der Auslosung hatte es harsche Kritik an dem neuen Format aus der Bundesliga gegeben. Besonders vom Branchenführer aus München kamen klare Worte. „Wenn es keine Nations League geben würde, dann würde sie wohl auch niemand vermissen“, sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. Hannovers Horst Heldt bezeichnete die Nationenliga gar als „Blödsinn“.

Grindel bemühte sich um Modus-Nachhilfe: „Mit der Nations League wird ein zusätzlicher sportlicher Anreiz geschaffen. Statt Freundschaftsspiele, in denen es um nichts geht, sehen die Fans einen attraktiven Wettbewerb. Ich gehe davon aus, dass sich das in vielen Ländern auch positiv auf das Zuschauerinteresse auswirkt.“ (dpa)

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