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Neu dabei. Stürmerin Linda Dallmann spielt ihre erste EM.

© dpa

Fußball-EM der Frauen: DFB-Team bekommt eine Prämie erst ab Halbfinale

Auftakt gegen Schweden: Die deutschen Fußballerinnen gehen überaus optimistisch in die Europameisterschaft in den Niederlanden.

Auch Reinhard Grindel hat bereits im EM-Quartier der deutschen Fußballerinnen in den Niederlanden vorbeigeschaut. Am Freitagabend stand ein großes Abendessen im Mannschaftshotel in der Nähe von ’s-Hertogenbosch mit dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) auf dem Programm. Und Grindel bemühte sich gleich, die Erwartungen an die Titelverteidigerinnen kurz vor Beginn des Turniers nicht zu hoch werden zu lassen. „Der Titel ist nicht der Maßstab. Es war ein erfolgreiches Turnier, wenn unsere Frauen das abrufen, was in ihnen steckt“, sagte er. Andererseits hofft der 55-Jährige, dass die deutsche Nationalmannschaft der Frauen weit kommt. Denn erst zum Halbfinale kann Grindel wieder dabei sein.

Allerdings formulieren Bundestrainerin Steffi Jones und ihre Spielerinnen ihr EM-Ziel ganz offensiv: Sie wollen wieder Europameisterinnen werden, zum dann neunten Mal. Und so fiebern sie ihrem Auftaktspiel am Montag gegen Schweden entgegen. Dass es gleich im ersten Spiel der Gruppe B in Breda gegen den Olympia-Finalgegner von 2016 in Rio de Janeiro geht – den vermeintlich stärksten Kontrahenten in der Vorrunde – lässt Sara Däbritz kalt. „Mir ist das im Prinzip egal“, sagte die 22 Jahre alte Mittelfeldspielerin von Bayern München. „Es ist doch ein Traum für uns, bei einer EM zu spielen. Und gegen Schweden werden wir von Anfang an gefordert, da muss man sofort hellwach sein.“

Voller positiver Energie ist die Mannschaft. Das betont auch Linda Dallmann vom Bundesligisten SGS Essen, die erst fünf Länderspiele bestritten hat. „Ich hatte noch nie einen so leichten Einstand in einer neuen Mannschaft“, sagt die 22 Jahre alte Stürmerin. „Die Erfahrenen wie Almuth Schult oder Babett Peter nehmen einen an die Hand und machen es einem leicht“, schwärmte Dallmann vor ihrer ersten Turnierteilnahme.

Das Team wollte bewusst eine Prämie erst ab dem Halbfinale

Sportlich hat die Mannschaft nach dem Olympiasieg kaum Qualität eingebüßt. Auch wenn in Melanie Behringer, den verletzten Simone Laudehr und Melanie Leupolz sowie Alexandra Popp, die im Trainingslager eine Knieverletzung erlitt, nun einige Stammspielerinnen fehlen.

Doch Neulinge wie Dallmann, Lina Magull (Wolfsburg), Stürmerin Hasret Kayikci (Freiburg) oder die Münchnerin Kristin Demann bringen frischen Wind und schüren den Konkurrenzkampf. Sie sei vom „guten Mix“ ihrer Mannschaft „total überzeugt“, sagte Jones. „Wir haben sehr hohe Qualität im Kader. Alle verstehen sich prima. Der Teamgeist ist super. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir Europameister werden können.“

Klar ist mittlerweile auch, wie die Spielerinnen belohnt werden, wenn am Ende der siebte Titel nacheinander herausspringt. Für den EM-Triumph zahlt der DFB jeder Spielerin eine Prämie von 37 500 Euro. Platz zwei wird mit 20 000 Euro belohnt, der Einzug in das Halbfinale ist 10.000 Euro wert. Für das Erreichen des Viertelfinals gibt es dagegen gar kein Geld. „Wir wollten es bewusst so, dass wir erst ab dem Halbfinale prämiert werden“, sagte Sara Däbritz, die zum Mannschaftsrat gehört. Gleichwohl wäre es für die deutschen Fußballerinnen eine Rekord-Entlohnung bei Europameisterschaften. (Tsp, dpa)

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