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Dedryck Boyata (re. gegen Frankfurts Goncalo Paciencia) und Hertha BSC wollen gegen Borussia Mönchengladbach nachlegen.

© imago images/Jan Huebner

Fußball-Bundesligist setzt auf Taten statt Worte: Bei Hertha BSC ist es wieder Zeit für eine Erfolgsserie

Vergangene Saison schaffte Pal Dardai nach schweren Wochen mit seinem Team die Trendwende. Das soll erneut gelingen. Am Samstag kommt Borussia Mönchengladbach.

Es war im vergangenen März, Hertha BSC spielte an einem Sonntagnachmittag zu Hause gegen Bayer Leverkusen. Minuten vor dem Anpfiff rutschte die Mannschaft durch den Sieg des FSV Mainz 05 bei der TSG Hoffenheim auf Tabellenplatz 17. Danach zeigte Hertha gegen Leverkusen eine hervorragende Leistung und gewann völlig verdient 3:0. Es war das achte Spiel, nachdem Pal Dardai die Mannschaft als Trainer übernommen hatte. Nach dem Sieg folgte eine lange Serie ohne Niederlage.

Am letzten Samstag, vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt, war die Lage für Hertha bei weitem nicht so heikel wie im Frühjahr. Doch nach dem mäßigen Start mit fünf Niederlagen in sieben Versuchen war bereits wieder Unruhe spürbar. In Frankfurt zeigte Hertha eine hervorragende Leistung und gewann völlig verdient 2:1. Im achten Saisonspiel der Fußball-Bundesliga.

Zu Jahresbeginn war Dardai mitten in der Saison als Nachfolger von Bruno Labbadia gekommen, eine Vorbereitung mit der Mannschaft gab es für ihn nicht. Nach einigen durchwachsenen Wochen lief es besser, der Erfolg gegen Bayer markierte den Wendepunkt. Diesmal hatte Dardai eine komplette Vorbereitung mit dem Team, aber weil dieses im laufenden Ligabetrieb zum Ende der Transferperiode hin noch einmal ordentlich verändert wurde, war die Mannschaft kaum eingespielt und nicht konstant.

Ob der Sieg in Frankfurt die Wende bringt, lässt sich noch nicht sagen. Aber er könnte der Grundstein dafür gewesen sein.

„Natürlich wollen wir wieder eine Serie starten“, sagte Trainer Pal Dardai am Donnerstag, „aber nicht mit einer großen Klappe auf der Pressekonferenz, sondern mit Taten im Stadion.“ Die Gelegenheit für Taten bietet sich am Samstagabend im Olympiastadion gegen Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr, live bei Sky).

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Holen die Gastgeber erneut drei Punkte, ziehen sie nicht nur am Gegner vorbei, sondern sind auch endgültig in freundlicheren Tabellenregionen angekommen. Und sie würden den Sieg bei der Eintracht veredeln.

Dieser bedeutete einen ersten großen Schritt in die richtige Richtung und brachte viel Selbstvertrauen. „Die Jungs haben verstanden, was es bedeutet, wenn sie taktisch diszipliniert sind“, sagt Dardai. Die zahlreichen Videoanalysen und Korrekturen in den Trainingseinheiten zeigten nun im Spiel zum ersten Mal deutliche Veränderungen zum Besseren.

Zuvor gegen den SC Freiburg hatte es eher kleine Fortschritte und eine weitere Niederlage gegeben. Gegen Frankfurt folgten große Fortschritte und ein Sieg, der höher als nur mit einem Tor Unterschied hätte ausfallen können.

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Torwart Rune Jarstein trainiert wieder mit der Mannschaft von Hertha BSC

Unter der Woche entspannte sich dann auch die vor allem in der Abwehr schwierige personelle Situation merklich. Marton Dardai, Deyovaisio Zeefuik und Linus Gechter kehrten nach Verletzungen ins Mannschaftstraining zurück. Das gilt auch für Torwart Rune Jarstein, der nach seiner Corona-Infektion und einer Herzmuskelentzündung seit Monaten nicht mehr mit der Mannschaft hatte trainieren können.

„Wir sind sehr froh, dass sich die Verletztenliste deutlich minimiert hat. Es war schwer für uns, immer wieder in unterschiedlichen Aufstellungen zu spielen. Immer wieder sind wichtige Säulen weggefallen“, sagt Sportdirektor Arne Friedrich. Nun hat Trainer Dardai eine viel größere Auswahl. Doch Gründe, groß etwas an der Startelf zu ändern, hat der Ungar nach dem überzeugenden Auftritt bei der Eintracht nicht.

„Das hat gut ausgesehen“, sagt Dardai, „als Sportler willst du so etwas bestätigen. Für uns ist das eine Riesenchance. Das wäre tabellarisch gut und auch fürs ruhige Arbeiten.“ Zwei Siege wären der optimale Start nach der Länderspielpause. Und eine, zumindest schon einmal kleine, Serie. Die letzte große Serie begann mit dem klaren Sieg gegen Bayer Leverkusen im März. Dieses Spiel mit eingerechnet waren es insgesamt acht Partien ohne Niederlage – mit nur fünf Gegentoren. Dann war der Klassenerhalt geschafft. Gibt es wieder eine Reihe von Erfolgerlebnissen, müsste sich Hertha BSC mit Themen wie Abstiegskampf diesmal wohl nicht auseinandersetzen.

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