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Auch wenn's nicht so aussieht. Auch den Ball versenkt Paul Drux im Tor.

© dpa

Füchse Berlin siegen im EHF-Pokal: Das Comeback nach der Blamage

Die Füchse Berlin besiegen Saint Raphael im EHF-Pokal 33:31 und haben nun beste Chancen auf den Gruppensieg.

Velimir Petkovic richtete den Blick noch einmal in die Vergangenheit, ehe er nach vorn schaute. „Was meinen Jungs in dieser Woche passiert ist, das wünsche ich niemandem“, sagte der Trainer der Füchse Berlin am Sonntag. Neben den Langzeitverletzten Kresimir Kozina, Drago Vuckovic und Fabian Wiede waren den Berlinern vor dem Gruppenspiel im EHF-Pokal gegen Saint Raphael kurzfristig weitere Akteure abhanden gekommen: Steffen Fäth fiel mit Problemen an der Achillessehne aus, Torhüter Petr Stochl mit einem Magen-Darm-Infekt.

Zudem gingen Petar Nenadic und Silvio Heinevetter angeschlagen in das Europapokal- Heimspiel. Streng genommen saß damit mehr Qualität auf der Tribüne als auf der Ersatzbank, die mit fünf Nachwuchsspielern aus der zweiten Mannschaft respektive der A-Jugend aufgefüllt wurde. Umso erstaunlicher war das Ergebnis: Nach einem tollen Handballspiel vor 4898 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle setzten sich die Füchse mit 33:31 (19:14) durch und haben nun gute Chancen auf den Gruppensieg und den damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale. „Ich bin heute wirklich stolz auf alle, das war eine große Leistung“, sagte Coach Petkovic.

Gemessen an all den Ausfällen erwischten die Berliner einen herausragenden Nachmittag, kein Vergleich zur Heimniederlage gegen den Bundesliga-Vorletzten Bergischer HC am Mittwochabend. In der Anfangsphase zauberten sie sogar: Jakov Gojun etwa entzückte die Fans zu Beginn mit einem Rückhand-Anspiel auf Kreisläufer Ignacio Jimenez, das man dem erklärten Abwehrspezialisten so nicht unbedingt zugetraut hätte. Wenig später narrte Rechtsaußen Hans Lindberg Saint Raphaels Torhüter Mathias Romain mit einem extravaganten Heber zum zwischenzeitlichen 10:7 und zwang die Franzosen damit zur ersten Auszeit der Partie. Selbst diese brachte die Füchse aber nicht aus dem Konzept, im Gegenteil: Bis zur Pause bauten sie ihre Führung mit einer geschlossenen und kämpferisch starken Teamleistung auf 19:14 aus.

Nach dem Seitenwechsel lautete die naheliegende und spannende Frage, ob die arg dezimierten Füchse Tempo und Niveau auch über die volle Distanz würden halten können, zumal gegen einen als stark und unangenehm eingeschätzten Konkurrenten. Nach drei schnellen Treffern durch Bjarki Elisson, Hans Lindberg und gestalteten dieses Unterfangen deutlich angenehmer, beim Stand von 24:16 der Füchse schien das bis dahin einseitige Duell entschieden – war es aber mitnichten.

Saint Raphaels Coach Joel da Silva griff nun tief in die Trickkiste, er verordnete seinem Team bei eigenem Ballbesitz einen siebten Feldspieler, stellte seine Defensive um verlangte enormes Tempo. Vier Minuten vor dem Ende, es stand 31:30, waren die Gäste tatsächlich wieder in Reichweite. Passend zum Spiel behielt Hans Lindberg am Ende die Nerven von der Siebenmeterlinie und traf zum vorentscheidenden 32:30. Lindberg war mit neun Treffern bester Torschütze und auffälligster Berliner Akteur neben Ignacio Jimenez und Silvio Heinevetter.

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