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Frauenfußball: DFB trennt sich von Bundestrainerin Steffi Jones

© dpa

Frauenfußball: DFB trennt sich von Bundestrainerin Steffi Jones

Steffi Jones ist nicht mehr länger Frauen-Bundestrainerin der deutschen Fußballerinnen. Erst einmal übernimmt Horst Hrubesch.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Bundestrainerin Steffi Jones mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden. Zu dieser Entscheidung kam das Präsidium im Rahmen seiner heutigen Telefonkonferenz und folgte damit der Empfehlung des Direktors Nationalmannschaften Oliver Bierhoff sowie des Sportlichen Leiters Joti Chatzialexiou, wie der DFB am Dienstag bekannt gab. Für die beiden bevorstehenden Spiele im April gegen Tschechien und in Slowenien wird Horst Hrubesch die Mannschaft interimsweise übernehmen, Ulrike Ballweg und sein langjähriger Begleiter Thomas Nörenberg werden ihm assistieren. Hrubesch hatte die deutsche Männerauswahl 2014 zu Olympia-Silber in Rio de Janeiro geführt.

Der Entscheidung über eine Trennung sei eine intensive Analyse der vergangenen Monate durch die sportlich verantwortlichen Köpfe im DFB vorausgegangen, teilte der DFB mit. Dabei seien die Auftritte der Mannschaft ausgewertet worden - was nun zur Trennung führte.

Tatsächlich war die Bilanz von Jones bescheiden: Bei der EM war der Titelverteidiger im Sommer vergangenen Jahres bereits im Viertelfinale ausgeschieden. In der WM-Qualifikation verlor das Team sein Heimspiel gegen Island und braucht im Rückspiel voraussichtlich einen Sieg, um sich sicher für das Turnier zu qualifizieren. Zuletzt stand beim SheBelieves-Cup in den USA der letzte Platz.

"Sie ist und bleibt ein prägendes Gesicht"

“Steffi Jones ist die Aufgabe als Trainerin mit großem Engagement und Einsatz angegangen, dafür möchte ich ihr im Namen des gesamten Präsidiums sehr herzlich danken. Sie ist und bleibt ein prägendes Gesicht des deutschen Frauenfußballs, und ich würde mich freuen, wenn sie in anderer Funktion dem DFB und dem Frauenfußball erhalten bleibt”, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel.

Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Fußballentwicklung, erklärte: “Der Entscheidung ist eine intensive Analyse der vergangenen Monate vorausgegangen. Zuletzt hatte Joti Chatzialexiou die Mannschaft auf der USA-Reise begleitet. Wir wollten nach der für uns alle enttäuschenden EM mit Steffi weiterarbeiten und haben ihr bewusst diese Chance gegeben. Mit Blick auf die sportliche Entwicklung, die wichtige Qualifikation für die WM und die unterschiedlichen Rückmeldungen vom SheBelieves-Cup sind wir aber jetzt zu der Überzeugung gekommen, dass die Mannschaft eine neue Führung braucht. Wir wollen den Wechsel nutzen, um die Strukturen im Frauenfußball weiter zu professionalisieren, die Verzahnung mit dem Männerbereich zu verstärken und neue konzeptionelle Wege zu gehen.”

Dass nun Horst Hrubesch vorerst für Jones einspringt, verwunderte den einen oder anderen Beobachter. “Ich habe den Frauenfußball in den vergangenen Jahren verfolgt und war auch bei der Europameisterschaft im Sommer vor Ort. Ich helfe in dieser Phase gerne und freue mich sehr, dass mich Uli Ballweg und Thomas Nörenberg in den kommenden Spielen dabei unterstützen werden”, sagte Hrubesch. (Tsp)

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